"Das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh. Herz über Kopf."
Egal, ob wie beim Lied „Herz über Kopf“ in Sachen der Lieber oder in anderen Situationen, wie beispielsweise nach dem Schulabschluss, fühlen wir uns häufig wie im Lied: Innerlich zerrissen – Kopf & Herz wollen etwas anderes. Dieses Gefühl scheint unangenehm und verknüpft sich schnell mit Sorgen und Ängsten. Was ist, wenn mit dieser Entscheidung mein Leben nur noch bergab verläuft? Werde ich die Entscheidung bereuen? In solchen Situationen ist es nicht leicht sich zu entscheiden. Insbesondere wenn beide Optionen auf innere Zustimmung stoßen, Kopf und Herz also jeweils etwas anderes wollen. Jeder, selbst Jesus selbst, kennt das unangenehme Gefühl der inneren Zerrissenheit. Auch er wird immer wieder versucht (Mt 4,1-11) und muss sich zwischen menschlichen Bedürfnissen, wie Besitz, Essen, Macht, d.h. einer gesicherten und einer ungewissen Zukunft entscheiden.
Offen bleibt, wie sein Entscheidungsweg aussieht. Durch seine Äußerungen wird aber deutlich, dass er sich zwar für die ungewisse Zukunft entscheidet, die aber von Gott begleitet wird. So bleibt auch er sich selbst treu. Dadurch wird sein Leben zwar nicht unbedingt einfacher, aber er kann sich der Treue Gottes sicher sein.
Man muss also erstmal sich selbst finden, um eine Entscheidung treffen zu können. Und mit jeder Entscheidung sollte man sich selbst noch im Spiegel betrachten können. Und wie geht das genau? Dafür gibt es leider kein Patentrezept. Das muss jeder Mensch für sich selbst herausfinden. Aber vielleicht helfen dir die folgenden Tipps:
- Zunächst solltest du dir bewusst machen, dass du nicht alleine bist. Bei allen Entscheidungen stehen dir sicherlich Freunde, Familie oder andere Anlaufstellen wie Vereinen, Stiftungen, Freizeitstätten oder auch die Kirche zur Seite.
- Wiege die unterschiedlichen Alternativen gegeneinander ab. So kannst du beispielsweise für jede Alternative die Vor- und Nachteile bestimmen.
- Weiterführende Fragen kannst du dir stellen: Was ist mir im Leben wichtig? Wie fühle ich mich mit dieser Alternative? Was stört mich dabei? Wovor habe ich Angst? Muss ich mich dabei verstellen / verändern? Was würde wohl Person X zu dieser Entscheidung sagen?
- Suche dir Rat bei einer Person, der du vertraust.
- Nimm dir etwas Zeit für dich und schalte ab! Sammle dich. Geh spazieren, treibe Sport oder gönn dir eine bewusste Auszeit.
- Mach dir klar, dass auch keine Entscheidung eine Entscheidung ist, in der du weder die Freiheit deines Herzens noch die deines Kopfes spüren kannst.
- Irgendwann musst du dich entscheiden. Geh deinen Weg mit der Entscheidung. Und sei dir bewusst, dass sich überall im Leben neue Türen öffnen. Die getroffene Entscheidung muss nicht endgültig sein. Mir hilft es zu wissen, das Gott für mich schon einen Weg gefunden hat und das auch diese Entscheidung ein Teil dessen ist. Du bist also nie alleine.