„Es wird immer anstrengender, eben weil vieles nicht mehr planbar ist“, kann Nora Oertel-Ribeiro ihrer Vorrednerin nur zustimmen. Die Mutter von zwei Kindern leistet im Raum vor Ort, einer Außenstelle der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung des Erzbistums Paderborn in der Dortmunder Nordstadt sozialraumbezogene Bildungsarbeit. Sie weiß um die Probleme, vor die gerade Familien aus prekären Lebensverhältnissen in diesen Zeiten stehen, nur zu gut. „Diese Verhältnisse verschärfen bekannte Probleme noch einmal um ein Vielfaches.“
Umso wichtiger sei es, den Familien Perspektiven aufzuzeigen, wie sie mit den alltäglichen Herausforderungen in Zeiten von Corona umgehen könnten. Niederschwellige Bildungsangebote seien das eine, so Oertel-Ribeiro, vor allem sei es aber wichtig, kreative Impulse zu setzen, um neue Anreize zu schaffen, damit man nicht am immer gleichen Tagesablauf, der zweifellos sehr belastend ist, verzweifle.
Chance, kreativ zu werden
Das Stichwort Perspektiven aufzeigen, greift Felix Liesen, 1. Vorsitzender der Kolping-Jugend Bigge, sehr gern auf. „Für uns als Jugendverband ist es gerade in diesen Zeiten ganz besonders wichtig, Präsenz zu zeigen und den Kindern und Jugendlichen kreative Ideen mit auf den Weg zu geben, wie sie gut durch die Pandemie kommen.“ Dabei gehe es darum, aktiv zu werden und sich zu trauen, auch neue, bisher nicht bekannte Wege zu gehen. „Jeder Lockdown bietet auch Chancen, kreativ zu werden und noch einmal ganz neue Seiten an sich zu entdecken“, ist sich Liesen sicher.
Dazu stellt der Vierundzwanzigjährige vielfältige Projekte aus dem vergangenen Jahr vor, mit denen er einen Eindruck davon vermittelt, auf welche großartigen und vor allem kreativen Ideen die Jugendlichen gekommen sind, die man auch in der eigenen Wohnung umsetzen kann: Eine Kegelbahn aus Plastikflaschen, eine Pyramide aus Toilettenpapier oder ein Dominospiel aus Büchern.