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© Foto: ju_see / Shutterstock.com

Wort-Gottes-Feier zum zweiten Fastensonntag

Ein Vorschlag zu einer Wort-Gottes-Feier in der zweiten Fastenwoche

Vorzubereiten: weißer Taufschal (nach Möglichkeit für jeden TN einen Schal)

 

Lied zur Eröffnung: GL 485 (O Jesu Christe, wahres Licht)

Kreuzzeichen

Liturgischer Gruß
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn. Der Himmel und Erde erschaffen hat.

Einführung
Das Evangelium von der Verklärung Jesu hörten wir am letzten Sonntag und es soll auch heute im Mittelpunkt unserer Wort-Gottes-Feier stehen. Mit dem Wort „Verklärung“ bezeichnet die deutsche Sprache etwas, das ins Überirdische erhoben wird. Jesus Christus erstrahlt in überirdischem Glanz und gibt uns so einen österlichen Vorgeschmack dessen, was uns als Gläubigen verheißen ist.
Huldigen wir unserem verklärten Herrn im Kyrie:

 

Kyrie: GL 163, 1

 

Eröffnungsgebet (vom 2. Fastensonntag; MB 95)

Lasset uns beten:
Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

 

Ruf vor dem Evangelium
V/A     Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! (GL 176,3)

V         Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.

A         Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

 

Evangelium             Mt 17,1-9

 

Wiederholung des Rufes GL 176,3:

A         Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

 

Gedanken zur Auslegung
Schon weithin ist der Berg Tabor in der weiten Landschaft Galiläas sichtbar. Heute kann man mit dem Auto in einer sehr kurvenreichen Strecke bis auf den Gipfel fahren. Zurzeit Jesu muss der Aufstieg zu Fuß sehr anstrengend gewesen sein. Aber dann oben angekommen, entschädigt die weite Sicht für die Anstrengung des Aufstiegs.
Nicht durch den Blick in die Ferne wurden Petrus, Jakobus und Johannes belohnt, sondern durch die Verklärung Jesu vor ihren Augen: „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“. Hoch auf dem Berg, über der Erde ließ der Blick auf Jesus die drei Apostel eine göttliche Nähe erahnen, wie sie ihnen erst in ferner Zeit dauerhaft geschenkt werden würde. Kein Wunder, dass Petrus mit dem Bau der drei Hütten diesen Augenblick festhalten möchte. Die Anstrengung des Aufstiegs, die Anstrengung des alltäglichen irdischen Lebens sind vergessen; ein bisher nicht gekanntes himmlisches Hochgefühl stellt sich ein.
Solche Erlebnisse, die wir am liebsten festhalten möchten und es doch nicht können, kennen wir in unserem Leben auch: der erste Kuss, der Tag der Hochzeit, die Geburt eines Kindes, ein unvergesslicher Urlaub, ein siegreich bestandener Wettkampf und vieles mehr. Die Erinnerung an solche Erfahrungen lässt uns die manchmal graue Gegenwart, den tristen Alltag besser bestehen und gestalten.
Aber die bloße Erinnerung an solche Momente ist letztlich zu wenig. Bei den Jüngern kommt noch ein Zuspruch Jesu hinzu: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“ Denn sie waren bei aller Faszination des Göttlichen doch genau vor dieser unmittelbaren Gegenwart Gottes furchtsam zu Boden gegangen.
Uns wurde dieser Zuspruch Gottes bereits in der Taufe geschenkt. Jeder und jede von uns wurde darin zu einem Kind Gottes. Ein äußeres Zeichen dieser Würde war das weiße Taufkleid, mit dem wir bekleidet wurden. Es erinnert an die Verklärung Jesu, dessen Gewand weiß wie das Licht wurde. Die Taufliturgie erinnert dabei an eine Stelle im Galaterbrief, in der es heißt, dass die Gläubigen Christus als Gewand angelegt haben (vgl. Gal 3,27). Christus umgibt den Getauften wie ein Kleid. Darin kommt seine neue Würde zum Ausdruck, aber ebenso der Schutz und Beistand, den Christus dem Menschen bietet, um sein Leben im manchmal harten irdischen Alltag bestehen zu können. Das Wort Jesus an seine Apostel „Steht auf und fürchtet euch nicht!“ gilt auch uns.
Und natürlich soll die Zugehörigkeit zu Christus auch für Außenstehende am Getauften sichtbar zum Ausdruck kommen. Sein Leben, seine Lebensführung sollen von Jesus Christus durchdrungen und geprägt sein. Man darf und soll merken: dieser Mensch ist getauft und gehört zu Gott.

 

Stille

 

Deutender Ritus:

Jeder und jede Getaufte ist als einzelner Mensch von Gott gerufen. Aber zugleich verbindet uns dieser Ruf mit allen anderen. Auch jeder der drei Apostel hat das Geschehen auf dem Tabor vermutlich ein wenig anders erlebt und wahrgenommen. Aber in der Rückschau sind sie durch die gemeinsame Erfahrung und Erinnerung miteinander verbunden. Wir wollen uns nun an die Zusage Gottes erinnern, dass jeder und jede von uns sein Kind ist. Wir wollen es einander zusagen, um in dieser Gewissheit furchtlos in unseren Alltag gehen zu können.

Jeder TN legt seinem Nachbarn einen weißen Taufschal um und spricht dazu: „Du bist in der Taufe ein Kind Gottes geworden. Steh auf und fürchte dich nicht!“

 

Lied:  GL 491 (Ich bin getauft und Gott geweiht)

 

Wechselgebet „Taufe“ (GL 676, 7+8)

Beginn in der Mitte der Seite („Herr Jesus Christus, in der Taufe sind wir …“)

 

 

Fürbitten und Vater unser

Gott hat uns in der Taufe zu seinen geliebten Töchtern und Söhnen gemacht. Rufen wir zu unserem Vater im Himmel:

  • Für die Taufbewerber: um beständiges Wachstum im Glauben. – Gott, unser Vater. A: Wir bitten, dich, erhöre uns.
  • Für die Eltern, die ein Kind erwarten: um eine glückliche Geburt. – Gott, unser Vater.
  • Für alle, deren Leben von Zweifeln bestimmt ist: um Stärkung und die Erfahrung deiner Nähe. – Gott, unser Vater.
  • Für alle verfolgten Christen: um Standhaftigkeit im Glauben. – Gott, unser Vater.
  • Für unsere Verstorbenen: dass sie dich im Licht deiner Herrlichkeit schauen dürfen. – Gott, unser Vater.

Ewiger Gott, du hast Jesus auf dem Berg Tabor verklärt und als deinen geliebten Sohn geoffenbart. Auch uns hast du in der Taufe als Töchter und Söhne angenommen. Als solche beten wir mit den Worten, die uns dein Sohn Jesus gelehrt hat:

Vater unser …

 

Segensbitte und Entlassung

Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Der Herr wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden.

Das gewähre uns der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Singet Lob und Preis.

Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Schlusslied  GL 363 (Herr, nimm auch uns zum Tabor mit)

 

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