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© Foto: MEE KO DONG / Shutterstock.com

Lokale Kirchenentwicklung

Der Begriff „Lokale Kirchenentwicklung“ steht für einen geistlichen, auf der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils gründenden Lernweg, der sich als Impulsgeber für persönliche und gemeinschaftliche Wachstumsprozesse im Pastoralen Raum erweist. Den roten Faden bildet dabei die Frage, welchen Weg Gott mit seinem Volk an diesem Ort geht. Der Lernweg gründet im Vertrauen, dass Gott Neues wachsen lässt (vgl. Jes 43,18f.) und die Menschen mit den Gaben beschenkt, die notwendig sind, um Kirche vor Ort zu sein und die Sendung Jesu fortzusetzen.

Was ist Lokale Kirchenentwicklung?

Initiiert wird der Lernweg von einem Team aus hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierten, deren Bestreben es ist, möglichst viele Menschen aus den vorhandenen Gruppierungen und Gremien daran zu beteiligen. Lokale Kirchenentwicklung ist also nicht eine weitere, auf eine bestimmte Gruppe begrenzte Aktivität, die mit anderen Aktivitäten im Pastoralen Raum nichts zu tun hat, sondern die Konkretisierung einer partizipativen Gestalt von Kirche, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil neu ins Bewusstsein gebracht hat.

Die an dem Lernweg Beteiligten finden Orientierung und Kraft im gemeinschaftlichen Hören, Betrachten und Teilen des Wortes Gottes sowie der aufmerksamen Wahrnehmung der Menschen und ihrer Situation vor Ort. Eine Frucht des gemeinsamen Lernweges ist die Entdeckung der eigenen Sendung, die sich im konkreten Handeln mit lokalem Bezug realisiert.

Gut begleitet

Lernwege der Lokalen Kirchenentwicklung können auf Wunsch seitens der Diözese durch Teams begleitet werden, die sich je nach Bedarf der Situation vor Ort bilden. Mit dieser Ausrichtung realisiert die Lokale Kirchenentwicklung zentrale Aspekte des Zukunftsbildes für das Erzbistum Paderborn. Neben der Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Menschen gehören dazu Partizipation, Berufung und Evangelisierung, Vertrauen und Verantwortung, Gemeinschaft und Sendung.

© Foto: Yuriy Seleznev / Shutterstock.com
© Foto: Yuriy Seleznev / Shutterstock.com

Wie die Lokale Kirchenentwicklung ins Erzbistum kam

Im Oktober 2013 nimmt eine Gruppe von Mitarbeitenden aus dem Erzbistum Paderborn an einer Studienreise auf die Philippinen teil. Dort lernen sie das pastorale Modell der „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“ (KCG) kennen, das sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zunächst in Afrika, Asien und Lateinamerika verbreitet hat. Mehr über die Studienreise kann im Reisetagebuch gelesen werden.

Ideen im Gepäck

Die Reisegruppe bringt die auf den Philippinen gewonnenen Eindrücke mit zurück in die Heimat. Im Koffer haben sie die Frage, was aus den Erfahrungen der „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“ für die Ortskirche von Paderborn gelernt werden kann.

 

Wie in anderen deutschen Diözesen inspirieren die weltkirchlichen Erfahrungen auch im Erzbistum Paderborn eine neue Art des gemeinschaftlichen Lernens: In den Jahren 2015-2017 nehmen die ersten Pastoralverbünde im Kontext der Umsetzung des im Jahr zuvor in Kraft gesetzten Zukunftsbildes an einem diözesanen Modellprojekt Lokale Kirchenentwicklung teil. Dabei werden sie von dem philippinischen Pastoralinstitut Bukal ng Tipan begleitet.

Sich lernend auf den Weg machen

Zum 1. April 2020 wird die Lokale Kirchenentwicklung organisational im Erzbischöflichen Generalvikariat angebunden und mit einem Referat in der neu gebildeten Abteilung Leben im Pastoralen Raum verortet. Im Kontext der Einführung von Stellenbeschreibungen für die pastoralen Laienberufe steht zum 1. Januar 2021 das Modul „Lokale Kirchenentwicklung“ zur Auswahl.

 

Lernwege der Lokalen Kirchenentwicklung sind in jedem Pastoralen Raum möglich. Voraussetzung für eine Unterstützung seitens der Diözese ist, dass es haupt- und/oder ehrenamtlich Engagierte gibt, die an einem solchen Weg interessiert und bereit sind, sich aktiv einzubringen. Je nach Bedarf wird ein Lernweg durch Seminare, Workshops oder ähnliches angestoßen und auf Wunsch vor Ort begleitet. Auf dem Portal der Pastoralen Informationen gibt es Weiteres zum Thema.

 

Handreichung "Liturgien gestalten"

Wie man Liturgie so gestalten kann, dass Menschen spürbar mit Gott in Berührung kommen, Gemeinschaft erfahren und dabei in Verbindung zum alltäglichen Leben sind, darüber infomiert eine neue Handreichung. Sie basiert auf der Arbeit des philippinischen Pastoralinstituts Bukal ng Tipan, das in den zurückliegenden Jahren  unter anderem Modellprojekte der Lokalen Kirchenentwicklung im Erzbistum Paderborn begleitet hat. Entstanden ist die Handreichung in Kooperation  der (Erz-)Diözesen Freiburg, Hamburg, Hildesheim, Münster, Limburg, Osnabrück und Paderborn. Eingeflossen sind Erkenntnisse und Erfahrungen dieser Diözesen mit Lokaler Kirchenentwicklung.

Die Druckversion (DIN A4, 130 Seiten) kann von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Erzbistum Paderborn kostenlos bestellt werden: florian.jansen@erzbistum-paderborn.de

Ein Online-Workshop zur praktischen Einführung in die Handreichung ist für den 5. November 2021 geplant.

Kontakt

Florian Jansen

Lokale Kirchenentwicklung / Bereich Pastorale Dienste

Gisela Fritsche

Dekanat Höxter

Gerhard Pieper

Msgr. Martin Reinert

Geistliche Begleitung / Bereich Pastorale Dienste
Kontakt
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generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
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