Das Video führt kurz und knapp in das Thema „Leitung wahrnehmen“ ein. Die zentrale Aussage lautet: Leitung hat viele Gesichter und Facetten.
Das verbirgt sich hinter den unterschiedlichen Modellen
Zuerst ist es wichtig zu unterscheiden, dass es die gemeinsame Leitung IM Pastoralen Raum gibt und die gemeinsame Leitung DES Pastoralen Raumes.
Gemeinsame Leitung IM Pastoralen Raum: Die Modelle 1a und 1b
Die gemeinsame Leitung IM Pastoralen Raum kann territorial oder thematisch geschehen (1a und 1b). Beide haben gemeinsam, dass das Leitungsteam aus Pfarrer, Verwaltungsleitung und dem Pastoralteam besteht. Bei der territorialen Struktur führen darüber hinaus Ehrenamtliche und Hauptberufliche einzelne Gemeinden oder Kirchstandorte. Bei der thematischen Struktur betreuen Ehrenamtliche und Hauptberufliche einzelne Themen wie beispielsweise die Firmvorbereitung oder die Familienpastoral für den gesamten Pastoralen Raum. Die Entscheidung über die gemeinsame Leitung IM pastoralen Raum kann vor Ort eigenständig entschieden werden. Für die im Folgenden skizzierten Modelle 2 braucht es jedoch die Zustimmung aus dem Generalvikariat.
Gemeinsame Leitung DES Pastoralen Raums: die Modelle 2a, 2b und 2c
Denn die gemeinsame Leitung DES Pastoralen Raumes kann vielfältiger ausfallen. Das Modell 2a, welches den bisherigen Standard im Erzbistum abbildet, sieht ein Leitungs-Duo aus Pfarrer und Verwaltungsleitung vor, das seinerseits eingebettet ist in ein Pastoralteam. Im Modell 2b kommt noch eine Pastorale Koordination* hinzu. Diese Person entwickelt und koordiniert ein Netzwerk verschiedener pastoraler Systeme („Erlebnisfelder“). Zudem soll sie zu einer kommunikativen Atmosphäre beitragen, in der Engagierte ihre Charismen einbringen können. Modell 2c bildet eine solidarische Leitung ab, in der es nicht einen leitenden Pfarrer gibt, sondern ein leitendes Pfarrerteam. Hier werden mehrere Priester zu Teampfarrern für den gesamten Pastoralen Raum ernannt.
Neue Wege: die Modelle 2d und 2e
Die Leitungsmodelle 2d und 2e beschreiben ganz neue Wege ohne einen leitenden Pfarrer im Leitungsteam. Da die Leitung eines Pastoralen Raumes rechtlich aber nicht ohne Priester möglich ist, gibt es in diesen Modellen einen sogenannten moderierenden Priester. Dieser trägt die kirchenrechtliche Verantwortung, aber sitzt möglicherweise gar nicht im Pastoralen Raum, sondern ist in einer anderen Einrichtung eingebunden oder Ähnliches. Dennoch hat er die Verantwortung für die Feier der Sakramente, das Taufrecht und die allgemeine Trauvollmacht und unterstützt und begleitet die haupt- und ehrenamtlichen Verantwortungsträgerinnen und -träger. Er muss jedoch nur punktuell im Pastoralteam und in Gremien anwesend sein.
In Modell 2d kommt noch eine neue Rolle hinzu: der oder die Pfarrbeauftragte. Diese Person verantwortet die Umsetzung pastoraler Zielsetzungen, übernimmt liturgische Aufgaben und nimmt an der Pfarrerkonferenz teil. Der Dienstvorgesetzte für die Pfarrbeauftragte oder den Pfarrbeauftragten ist der Erzbischof. Modell 2e unterscheidet sich in der Hinsicht, dass die Stelle des oder der Pfarrbeauftragten durch ein Team aus Ehrenamtlichen ersetzt wird. Beide Modelle, 2d und 2e, gibt es bisher im Erzbistum Paderborn nicht, aber in unseren Nachbarbistümern Essen, Münster und Osnabrück. Mit diesen ist das Erzbistum im regen Austausch und profitiert von deren Erfahrungen. Daher waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus diesen Bistümern bei der Auftaktveranstaltung zu Gast und haben als Expertinnen und Experten in Gesprächsrunden zur Verfügung gestanden.