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Wohin gehst du, Kirche von Paderborn? 5 Jahre Zukunftsbild

Blog-Beitrag von Msgr. Dr. Michael Bredeck

Am 25. Oktober 2019 feiert das „Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“ seinen fünften „Geburtstag“. Auch wenn die aktuelle Vertrauenskrise der Kirche alles überschattet, ist dieses kleine Jubiläum doch einen Rückblick wert auf das, was wir auf unserer gemeinsamen „Reise“ im Erzbistum schon erreicht haben: vom Start der „Perspektive 2014“ im Jahr 2004 über die Zwischenbilanz 2009 und die Pastoralwerkstatt 2013 bis hin zur Veröffentlichung des Zukunftsbildes 2014 und seine erste Überprüfung beim Diözesanen Forum 2017 in Unna.

Mir fällt positiv auf: In den letzten Jahren ist das Zusammenwirken von ganz unterschiedlichen Menschen im Zeichen des Zukunftsbildes im Erzbistum an vielen Stellen gewachsen. Und das hoffe ich auch für den weiteren Weg: dass Verständigung und die Bereitschaft dazu weiter wachsen. Dass wir beieinander bleiben mit häufig unterschiedlichen Einschätzungen und Lösungsansätzen, dass wir uns um gemeinsames Lernen bemühen und über Hierarchien und unterschiedliche Ebenen hinweg klar und offen sprechen. Die Entwicklung stoppt ja nicht. Verständigung und Kommunikation wird immer notwendiger werden.

Klarer Anspruch des Zukunftsbildes

Das Zukunftsbild stellt dabei einen klaren Anspruch an jede und jeden, denn es ist kein bequemer Kompromisstext. Es zeigt deutlich an, wohin die Entwicklung des Erzbistums gehen soll. Es betont die Berufung aller Getauften im Rahmen eines Kirchenverständnisses, das durch die Taufe grundlegt ist, ohne das priesterliche Amt zu relativieren. Pastoral setzt das Zukunftsbild auf eine Weitung des Gemeindeverständnisses über die Pfarrgemeinden hinaus, und auf entsprechende Ressourcenverschiebungen. Es setzt für die pastoralen Räume auf eine Vielzahl von kirchlichen Orten und ermutigt dazu, Seelsorge von den Lebensbedingungen und -themen der Menschen her zu entwickeln.

Wachsende Glaubensgemeinschaft

Das Zukunftsbild betont die Evangelisierung als wichtige Aufgabe für das Erzbistum. Dabei geht es um die Frage, wie  Menschen heute und künftig Christen werden und bleiben können, also Jüngerinnen und Jünger Jesu. Wie kann es gelingen, Jesus wirklich als meinen Herrn und Erlöser zu erfahren und mit ihm in Beziehung zu leben? Das ist in einer säkularen und pluralen Welt die wichtigste Frage für die Kirche. Evangelisierung sucht nach Möglichkeiten des Wachstums: Wie können wir einzeln und als Gemeinschaften und Gemeinden wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe? Pastoral können wir Wachstum auf unterschiedlichen Wegen ermöglichen: durch Innovation, Profilierung und Qualität. Hier ist wohl noch viel Luft nach oben, in der Verständigung über diese unterschiedlichen Wege. Das neue „Labor E“ im Erzbischöflichen Generalvikariat (Entwicklung – Evangelisierung) versucht, gemeinsam mit vielen anderen, in einem groß angelegten Netzwerk die Möglichkeiten zu begleiten und zu erheben.

© Grisha Bruev / Shutterstock.com

Wandlungsprozess mit vielen Herausforderungen

Der Entwicklungsprozess unseres Erzbistums macht auch große Spannungen deutlich: Menschen, die an der bisherigen Sozialgestalt der Kirche hängen, vor allem an den Gemeinden, scheuen oft Veränderungen und empfinden Heimatverlust. Sie möchten verständlicherweise, dass das, wofür sie sich lange engagiert haben, weiter geht und dass auch junge Menschen in den Gemeinden „aktiv werden“. Andere Menschen, die sich nicht in den Gemeinden beheimatet fühlen, suchen ihre eigenen, meist neuen und individuellen Zugänge zum Glauben und ihre Wege, sich in der Kirche und für die Kirche zu engagieren – das Bistum stärkt hier bewusst eine Vielzahl von Einrichtungen, Projekten und Initiativen. Diese Spannungen lassen sich wohl nicht aufheben.

Der Weg geht weiter: Diözesanes Forum 2020

Es wird an der Konsequenz der diözesanen Verantwortungsträger hängen, die Rahmenbedingungen so weiter zu entwickeln, dass die Impulse des Zukunftsbildes wirken können. Es wird darauf ankommen, Stellen mit Personen zu besetzen, die ihrerseits auf die Impulse des Zukunftsbildes vertrauen. Und wir alle sollten immer wieder um das Gottvertrauen beten, dass der eingeschlagene Weg bei allen Schwierigkeiten ein gesegneter Weg ist.

In diesem Sinne hoffe ich auf ein gutes Weiter-Gehen und Tiefer-Gründen in unserer je eigenen Berufung. Der Weg geht ja weiter. Denn: „Fünf Jahre Zukunftsbild“ sind gleichzeitig auch der Startpunkt zum nächsten „Diözesanen Forum“ Mitte November 2020, auf das ich mich schon freue und dessen Vorbereitung begonnen hat.

Ihr Monsignore Dr. Michael Bredeck

Zum Autor

Monsignore Dr. Michael Bredeck war seit März 2009 Geschäftsführer für den Weg der „Perspektive 2014“, der im Herbst 2014 in die Veröffentlichung des „Zukunftsbildes für das Erzbistum Paderborn“ mündete. Von 2015 an leitete er das Projekt Bistumsentwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat. Zum 1. September 2018 übernahm er schließlich die Leitung der neuen Zentralabteilung Entwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat.

Seit 2012 ist Monsignore Dr. Michael Bredeck Berater der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

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