Die gesetzliche Homeoffice-Pflicht ist seit dem 20. März beendet und auch im Erzbistum Paderborn sind seit dem 25. April viele der bis dahin geltenden Corona-Regelungen aufgehoben. So entfällt die 3G-Nachweispflicht am Arbeitsplatz und auch das Tragen von Masken ist nicht mehr verpflichtend. Nach Beschluss des Krisenstabs im Erzbischöflichen Generalvikariat soll dem Homeoffice bis zum 25. Mai jedoch weiterhin unter vorrangiger Berücksichtigung der dienstlichen Belange der Vorzug gegeben und auch die Doppel- sowie Mehrfachbelegung von Büros vermieden werden. Eine sukzessive Rückkehr der Mitarbeitenden in die Büros ist damit eingeläutet. Eine Bürosituation wie vor der Pandemie wird es wohl dennoch vielerorts nicht geben.
Mit den in weiten Teilen positiven Homeoffice-Erfahrungen der letzten beiden Jahre stellen sich viele Mitarbeitende die Frage, wann, wieviel und wozu sie ins Büro zurückkehren wollen. Das Interesse am mobilen Arbeiten ist groß und gleichzeitig vermissen viele den persönlichen Austausch und das Zusammenkommen mit Kolleginnen und Kollegen. Neben individuellen Überlegungen gilt es bei der Planung des mobilen Arbeitens natürlich, die beruflichen Erfordernisse und die Zusammenarbeit im eigenen und mit anderen Teams im Blick zu haben. Und auch die Gestaltung der Büroarbeitsplätze wird davon abhängen, wozu und wie häufig Mitarbeitende ins Büro kommen werden.
Hybride Arbeit im Team gestalten
Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass digital vieles möglich ist. Einige Aspekte ließen sich hingegen weniger gut digital abbilden: zum Beispiel die Dinge, die spontan passieren, wie die zufällige Begegnung auf dem Flur. Situationen, in denen ungeplant ein Austausch stattfindet, der für eine Entscheidungsfindung wertvoll ist, oder der die gemeinsame Identität stärkt. Für Führungskräfte wie für Teams stellt sich daher aktuell die Frage, wie sie zukünftig die Zusammenarbeit gestalten wollen, wenn ein Teil der Mitarbeitenden im Büro, ein anderer Teil von anderen Orten aus arbeitet. Was lässt sich rein digital abstimmen, was geht hybrid und wofür sollten sich alle wieder gemeinsam treffen? Wozu lohnt es sich, ins Büro zu kommen und was geht besser im Homeoffice? Was haben wir in den letzten beiden Jahren vermisst und wie können wir unter neuen Bedingungen dafür Sorge tragen?
Um diese Überlegungen gemeinsam und strukturiert anzugehen, kann die sogenannte „Hybrid Work Canvas“ hilfreich sein. Sie ermöglicht, die Erfahrungen der letzten beiden Jahre zu reflektieren, Erkenntnisse zu sortieren und Vereinbarungen im Team festzuhalten. Ab dann heißt es: ausprobieren, Erfahrungen sammeln und immer wieder nachjustieren. Wie so vieles wird auch die Gestaltung einer hybriden Arbeitswelt ein Weg der vielen kleinen Schritte sein.