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Wie kann es Einrichtungen gelingen ein starkes christliches Profil zu leben?

Erfahrungen und Ideenaustausch bei der Christlichen Kulturwerkstatt

Immer weniger Menschen wachsen christlich sozialisiert auf, die Kirchenzugehörigkeit nimmt ab. So ist es nur eine logische Entwicklung, dass in Unternehmen und Einrichtungen aller Art auch immer weniger Mitarbeitende von sich aus ein christliches Leitbild prägen. Daher stand im Zentrum der Kulturwerkstatt des Instituts für christliche Organisationskultur die Frage, was die Besonderheit christlicher Kultur oder Identität der Einrichtungen überhaupt ist. Ganz im Sinne der neuen Grundordnung, die besagt, dass nicht mehr die Mitarbeitenden, sondern die Einrichtung die christlichen Werte prägen solle, haben sich dazu Verantwortliche aus den Bereichen Krankenhauswesen, Caritas und der Alten- und Eingliederungshilfe im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn ausgetauscht.

Gemeinsames Leitbild als Kompass

Um wertebasierte Arbeit leisten zu können, sei ein Leitbild, auf das sich alle Mitarbeitende und Bereiche berufen können, eine wichtige Grundlage. „In der Zeit, als wir noch kein Leitbild hatten, wurde bei uns auch schon wertebasiert gearbeitet, jedoch verbindet das Leitbild die Belegschaft viel mehr. Es fungiert wie ein Kompass“, verdeutlicht Karin Riedel, Leiterin Unternehmenskommunikation, vom Katholischen Hospitalverbund Hellweg aus Unna. Gemeinsam mit dem Ethikverantwortlichen Daniel Robbert vom Hospitalverbund hat sie erst im vergangenen Jahr ein konfessionsübergreifendes Leitbild entwickelt, das langsam beginnt, in der Praxis zu greifen.

„Wir haben uns gefragt, was wir tun können, damit die Menschen, die bei uns arbeiten, mit den christlichen Werten in Berührung kommen“, erläutert Robbert. So werden beispielsweise regelmäßig seelsorgliche Angebote für die Fort- und Weiterbildung erarbeitet oder Ethik-Veranstaltungen organisiert. „Bewusst bieten wir auch Pilgerwanderungen an. In anderen, nicht-christlichen Einrichtungen sind Wandertage ein fester Bestandteil, bei uns ist es das Pilgern.“ Der Katholische Hospitalverbund Hellweg ist zudem auch eine Kooperation mit der Abtei Königsmünster in Meschede eingegangen und bietet dort Einkehrtage, bewusste Auszeiten vom Klinikalltag, an.

Kultur braucht Struktur

Teil der Kulturwerkstatt war auch ein Impulsvortrag von Gundekar Fürsich, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft „St. Elisabeth“ gGmbH aus Erfurt. Diese beschäftigt im Diasporagebiet derzeit etwa 900 Menschen in insgesamt 23 Einrichtungen. Fürsich beschrieb, wie seine Organisation unter dem Leitbild „persönlich, lebensnah, wertvoll“ Menschen Räume zum Leben eröffne und sich dabei an der heiligen Elisabeth von Thüringen orientiere. Die Einsicht „Kultur braucht Struktur“ führte zur Konzeption einer äußerlich an den Attributen der heiligen Elisabeth ausgerichteten Broschüre, welche die Unternehmenskultur prägnant beschreibt und durch Verankerung in Prozessen praktisch umzusetzen hilft. Gerade die Diaspora und ein kritisches Umfeld böten die Chance, seine eigene Identität zu schärfen und noch besser zu verstehen.

Die Arbeit an einem christlichen Markenkern, wie es Hannes Groß, Direktor des Instituts für christliche Organisationskultur, beschreibt, müsse konkret in den Einrichtungen geplant und umgesetzt werden. Das Institut sei hierbei Netzwerk- und Beratungspartner, der gemeinsam mit den Einrichtungen vor Ort an diesem Kern arbeitet und als Einrichtung des Erzbistums Paderborn unterstützt.

Institut für christliche Organisationskultur

Das Institut für christliche Organisationskultur begleitet Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen in kirchlicher Trägerschaft bei der Entwicklung und Schärfung des christlichen Profils. Dies tut es in mehreren Netzwerken durch Kulturdiagnostik und Organisationsentwicklung, bedarfsorientierte Ethikberatung und spirituelle Angebote.

Die Christliche Kulturwerkstatt ist die Fortführung aus dem Projekt German-CIM und bietet Mitarbeitenden der zahlreichen kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn eine Plattform für organisationsübergreifenden Austausch zu Themen christlicher Profilbildung. Analog zum Netzwerk der Ethikverantwortlichen ist auch hier die Möglichkeit geschaffen, sich über eine gemeinsame Austauschplattform online dem Netzwerk anzuschließen. Dort werden akute Themen besprochen oder interessante Artikel wechselseitig zur Verfügung gestellt. Das Institut für christliche Organisationskultur freut sich über neue Mitglieder und Interessierte, die herzlich eingeladen sind: www.i-c-o.org oder direktor@i-c-o.org.

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