Ein Herr aus Altenbeken erzählt von den Erinnerungen seines 93-jährigen Vaters, die sicherlich viele Menschen im Erzbistum teilen: „Früher blieben die Öfen innerhalb der Woche kalt, nur in der Küche war der Ofen an. Alle Familienmitglieder saßen zusammen in dem einen beheizten Raum. Der familiäre Zusammenhalt war größer, es wurde zusammen gesessen und über vieles geredet.“ Die Küche als Mittelpunkt des Hauses und der Familie, der Ort für Austausch und Diskussion, ein Raum der Herzenswärme und Geborgenheit: ein schönes Erinnerungsbild, dessen Atmosphäre man sofort nachempfinden kann.
#wärmespenden: Das sind Ihre Gedanken zur Aktion
Der warme Raum im Haus
Weiter gedacht
Eine Bielefelderin regt an, die Aktion viel umfassender und langfristiger zu gestalten. In einer Email an die Redaktion schreibt sie, die #wärmespenden seien doch ein guter Startpunkt, um eine generelle Plattform sozialer Mitverantwortung zu entwickeln: „Warum nicht eine ‚Sammelstelle‘ einrichten, die für derartige Situationen jeweils aktuell bespielbar ist? Pandemie, Putin, Ukraine, Lieferengpässe – es wird nicht plötzlich Schluss sein mit Bedürftigkeit hier, Überhang dort. Insofern wären Perspektive und Zukunftsfähigkeit allemal gegeben.“
Kolpingsfamilien als stetige Wärmespender
Ein Herr aus Lünen freut sich über die Initiative des Erzbistums und der Caritas. Er möchte allerdings auch eine Institution erwähnt wissen, die er als beständigen „Wärmespender“ begreift: „Die Kolpingsfamilien leisten seit Jahrzehnten (…) Sozialarbeit, nicht nur in der Erzdiözese Paderborn, sondern darüber hinaus bis weltweit. Die sehr lebendigen Kolpingsfamilien Lünen-Horstmar/Niederaden oder Husen/Kurl feierten in diesem Jahr sogar ihr 100-jähriges Bestehen mit christlichem Handeln und Fürsorge für viele Menschen.“ Das besondere Gemeinschaftsgefühl hätten die Kolpingsfamilien Lünen-Horstmar/Niederaden in mit ihrem Motto „Aktiv – Mutig – Treu“ perfekt zusammengefasst. Und er regt an: „Vielleicht mal eine Seite im nächsten Exemplar über die umfangreichen Aktivitäten der Kolpingsfamilien im Erzbistum Paderborn.“
Eine Wärmespende vor 73 Jahren
Einen Herrn aus Unna haben die #wärmespenden-Berichte motiviert, ein Erlebnis von Heiligabend im Jahr 1949 mit der Redaktion zu teilen. In einer Email erzählt der 95-Jährige, dass er nach knapp fünf Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft genau zu Weihnachten 1949 nach Hause kam. „Mitten in der Heiligen Nacht, kurz nach Mitternacht kam unser Zug in Paderborn an. Hier musste, mit einem längeren Aufenthalt, umgestiegen werden. Der Erzbischof von Paderborn, damals Erzbischof Jaeger, hatte die Gottesdienstbesucher der Mitternachtsmette aufgefordert, die im Bahnhof wartenden Spätheimkehrer zu begrüßen und ihnen die Wartezeit zu verkürzen. So traf ich auf ein nettes Mädchen, welches einen roten Mantel trug, der einen ‚Kutscherüberwurf‘ hatte. Sie hatte einige Zigaretten als Weihnachtsgeschenk dabei. Bis zur Weiterfahrt vertrieb sie mir die Wartezeit. Ob diese liebe Frau wohl noch lebt. Ich sende ihr die besten Wünsche und Grüße.“
Warme Gesten links und rechts des Weges
Eine 36-jährige Arnsbergerin berichtet in einer Email von ihrer ganz persönlichen Wärmespende-Aktion. Auf ihrer täglichen Draußen-Runde, die sie immer zur selben Uhrzeit dreht, seien ihr im Laufe der Zeit viele Menschen begegnet: „Mit einigen bin ich öfters schon ins Gespräch gekommen und durfte ihre Hintergründe für ihre täglichen Runden erfahren: Diese reichten von ‚der Einsamkeit entkommen‘, über ‚Depressionen und Kopf frei bekommen‘ bis zur ‚Arbeitslosigkeit‘.“ Diesen eigentlich fremden Menschen wollte die junge Frau eine Freude machen und fing schon im November an, Weihnachtskarten zu basteln. „Versehen mit einem kleinen weihnachtlichen Text werde ich sie in der Woche vor Weihnachten zusammen mit ein paar selbst gebackenen Keksen an diese Menschen verteilen.“ Eine wunderbare Anregung, um unterwegs auch einmal nach rechts und links zu schauen, seine Mitmenschen wirklich zu sehen und ihnen eine warme Geste zukommen zu lassen.