Damit Mitarbeitende die nötigen Kompetenzen für die Ausübung des Berufs besitzen, braucht es heute ein praxistaugliches, schnelles und flexibles Lernen in einem sich immer schneller veränderndem Umfeld. Dies hat Auswirkungen auf die Lernkultur und das Lernverhalten: In einem agilen Arbeitsumfeld wächst der Bedarf, die Lernangebote und Lernumgebungen stärker auf Möglichkeiten zur Selbstorganisation hin anzupassen.
Hybrides Lernen bedeutet, sich gleichzeitig in verschiedenen Lernräumen zu bewegen. Dazu werden Formate des selbstgesteuerten Online-Lernens und des Lernens in sog. Live Seminaren, bei denen Menschen digital oder in Präsenz (d. h. analog) zusammenkommen, miteinander kombiniert. Für die betrieblichen Kompetenzförderung und für das Organisationslernens resultiert daraus die Notwendigkeit, Angebote modular zu konzipieren: So sollten große Teile der Angebote orts- und zeitflexibel einsetzbar und wiederum andere Inhalte im Wechsel zwischen Selbststudium und Gemeinschaftslernen erschließbar sein. Dies erfordert etwa den Ausbau digitaler Lernplattformen für Selbstlernangebote, zum Beispiel für qualitätsgesicherte E-Learnings, die jederzeit online abrufbar sind. Die Wir.Lernen Plattform im Erzbischöflichen Generalvikariat stellt ein solches Medium dar. Sie bietet bereits heute eine Vielzahl von Angeboten des selbstständigen Lernens, die auf eine flexibilisierte Arbeitswelt hin angepasst sind.
Für Mitarbeitende stellt die Verschaltung der verschiedenen Lernräume eine große Bereicherung dar: So können z. B. Wissensinhalte über digitale Selbstlernmodule aus dem Homeoffice flexibel erworben werden, während hingegen Lernverknüpfungen von Theorie und Praxis zu verabredeten Zeiten im Gemeinschaftslernen gesichert werden. Ob sich digitale, hybride oder rein analoge Lernbegegnungen eignen, ist unter anderem abhängig von den Lernzielen, dem Inhalt und insbesondere auch den Lerneigenschaften der Beteiligten. Hier sind Mut zum Experimentieren und die Bereitschaft zum gemeinsamen Lernen an Fehlern und Erfolgen gefragt.