Das Domkapitel hat es für den Paderborner Dom bereits angekündigt – im kommenden Winter wird der Dom nicht beheizt. Hiermit folgt das Kapitel den „Handlungsempfehlungen zum verantwortungsbewussten Heizen von Kirchen“, welche in Zusammenarbeit mit allen (Erz-) Bistümern in Deutschland entstanden sind.
Diese folgen den bereits veröffentlichten Tipps zum Energie sparen im (Kirchen-)Alltag, da sich das Beheizen von Sakralgebäuden maßgeblich vom Beheizen von Wohn- und Arbeitsgebäuden unterscheidet. Bei Kirchen kommt es vor allem auf das Innenraumklima an, also dem Zusammenspiel zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das Klima muss stimmen, um unter anderem wertvolle, historische Kunstgegenstände und Orgeln zu schützen.
Nachhaltige Bewahrung der Schöpfung
Wie Sie solch ein ausgeglichenes Raumklima schaffen können und welche weiteren konkreten Empfehlungen ausgesprochen werden, erfahren Sie in einer Kurz- sowie einer Langversion der „Handlungsempfehlungen zum verantwortungsbewussten Heizen von Kirchen“. Generalvikar Alfons Hardt weist hierbei ausdrücklich darauf hin, dass „diese Handlungsempfehlung zunächst auf die kommende Heizsaison blickt. Langfristig kann sich hieraus ein Baustein zur nachhaltigen Bewahrung der Schöpfung und der damit verbundenen Ressourcenschonung entwickeln.“
Konkret empfiehlt das Erzbistum Paderborn Folgendes:
- Verzichten Sie idealerweise vollständig auf eine Temperierung der Kirchenräume.
- Wichtig sind die Kontrollen bezüglich der relativen Luftfeuchtigkeit sowie das fachgerechte Lüften.
- Sollte die relative Luftfeuchtigkeit 70% übersteigen, ist eine durchgehende Grundtemperierung notwendig. Diese Grundtemperatur sollte nur so hoch angestrebt werden, wie es notwendig ist, um die relative Luftfeuchtigkeit kontinuierlich unter 70% zu halten. Ist bei der vorhandenen Heizungsteuerung keine Temperatureinstellung kleiner 8 °C möglich, sollte zusätzlich der Temperaturbereich 1-8 °C durch den Hersteller der Heizungssteuerung vor Ort freigegeben werden. Verzichten Sie auf eine Aufheizung zur Gottesdienstnutzung.
- Überlegen Sie, ob es für Gottesdienste alternative Standorte gibt (Pfarrheimräume, Seniorenheimkapellen etc.).
- Prüfen Sie innerhalb eines Pastoralen Raumes/ Pastoralverbundes, ob es eine Konzentration auf wenige beheizte Kirchen geben kann. Bei diesen ausgewählten „Wärme-Inseln“ kann eine Temperaturaufheizung zur Nutzungszeit bei 9 °C -10 °C liegen. Aufgrund der Orgeln und Kunstgegenstände sollte die Aufheizgeschwindigkeit nicht mehr als 1 °C pro Stunde betragen.
Die zuständigen Fachstellen für Kunst, Orgel sowie Bauen werden sich bei den jeweiligen Gemeinden melden, sollte für eine Kirche eine Abweichung dieser Empfehlungen gelten.