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Sitzungsraum Generalvikariat© Sabrina Voss / Erzbistum Paderborn

Überlegungen zu künftiger Arbeitsstruktur

Diözesanpastoralrat kommt nach langer Unterbrechung erstmals wieder zusammen und berät über Neuausrichtung

Nach fast zwei Jahren Unterbrechung ist der Diözesanpastoralrat wieder zu einer Sitzung zusammengekommen. Das Beratungsgremium war im Oktober 2022 mit dem Beginn der Vakanz des Erzbischöflichen Stuhls erloschen. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat es nun in der alten Zusammensetzung bis Ende des Jahres wieder eingesetzt. „Ich möchte mit Ihnen beraten, wie und mit welcher Grundidee wir in Zukunft gemeinsam miteinander arbeiten und auch Entscheidungen treffen werden“, schrieb er in seiner Einladung für die Sitzung Anfang Juli. Entsprechend waren „Grundüberlegungen zur künftigen Struktur des Diözesanpastoralrates“ das Hauptthema für die Beratungen im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum.

Impulse vom Synodalen Weg

Der Anstoß für die Überlegungen zu einer veränderten Struktur kam aber nicht nur vom neuen Erzbischof. Auslöser waren auch die Beratungen beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland, wo es unter anderem um die Einrichtung von Synodalen Räten gegangen war und damit um ein Gremium, das Laien mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten einräumen sollte.

Aus dem Diözesanpastoralrat hatten Erzbischof Dr. Bentz, Generalvikar Dr. Michael Bredeck, Nadine Mersch und Jan Hilkenbach an den Synodalversammlungen teilgenommen und erinnerten zu Beginn der Sitzung an den Verlauf der Beratungen. Ausgangspunkt sei der Handlungstext „Gemeinsam beraten und Entscheiden“ des Synodalforums „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ gewesen, in dem die Einrichtung von Synodalen Räten vorgeschlagen wurde. Die Synodalversammlung habe den Text aber nicht verabschiedet, sondern an den Synodalen Ausschuss überwiesen, der aktuell den Synodalen Weg weiterführt.

Im Februar habe dann ein deutliches Veto aus dem Vatikan die Beratungen zu den Synodalen Räten gestoppt. Inzwischen habe es dazu zwar Gespräche zwischen den deutschen Bischöfen und Rom gegeben, die Schaffung eines neuen Gremiums „Synodaler Rat“ sei derzeit jedoch nicht möglich, wie Erzbischof Dr. Bentz erklärte. Die Frage nach dauerhaftem synodalem Handeln in den Diözesen und Gemeinden steht trotzdem im Raum und stellt nun auch den Diözesanpastoralrat im Erzbistum Paderborn vor die Frage, wie er sich künftig verstehen und weiterentwickeln will. Dazu sammelten die Mitglieder erste Ideen.

Erste Ideen für die Weiterentwicklung

Die Überlegungen kreisten zum Beispiel um die Frage, ob der Diözesanpastoralrat weiterhin Beratungs- oder künftig auch Entscheidungsgremium sein wolle – in den Diskussionen kamen Vor- und Nachteile beider Modelle zur Sprache. Die künftige Zusammensetzung des Diözesanpastoralrates war ebenso Thema wie seine Zuordnung zu und Zusammenarbeit mit den weiteren Gremien im Erzbistum Paderborn. Auch formale Fragen wie die, ob der Diözesanpastoralrat künftig einen Vorstand haben solle, kamen zur Sprache. Die Mitglieder tauschten sich weiterhin darüber aus, welche Themen der Rat künftig besprechen sollte.

Eine aus dem Diözesanpastoralrat gebildete Arbeitsgruppe führt nun diese Überlegungen weiter und erstellt bis zur nächsten Sitzung im November Vorschläge für die künftige Struktur und Ausrichtung des Gremiums. Dann soll eine Entscheidung über die weitere Arbeit des Diözesanpastoralrates fallen.

Weiteres Thema: Einsatzplan für das Pastorale Personal

Zweites Thema der Sitzung war die künftige Einsatzplanung für das pastorale Personal. Oliver Lücke, Leiter des Bereichs Pastorales Personal, informierte über die Prognose, dass sich die Zahl der Seelsorgenden im Erzbistum bis 2035 von aktuell 700 auf 350 halbieren wird. Als Fazit sagte er, dass sich dies nur sehr schwer in Einklang bringen lasse mit der aktuellen Struktur im Erzbistum. Es bleibe die Herausforderung, realistische, attraktive und funktionierende Arbeitsbedingungen für das pastorale Personal zu schaffen.

Thomas Klöter, Leiter des Bereichs Pastorale Dienste, beschrieb in seinem Statement die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Pastoral vor Ort. Diese stehe an der Schwelle zu einer Transformation, es sei nicht mehr möglich, das Bestehende und Gewohnte weiter zu optimieren. Die Zukunft der Pastoral funktioniere nicht mehr ohne Ehrenamtliche, so Klöter. Deren Engagement sei eine Zukunftsfrage für die Kirche, was auch die Rolle von Hauptberuflichen verändern werde: Begleitung und Unterstützung von Ehrenamtlichen sowie die Schaffung von Freiräumen für Ehrenamtliche müssten vorrangige Aufgaben sein.

Auch das Verhältnis von territorialer und kategorialer Pastoral werde sich verändern, beschrieb Klöter weiter. Die Unterscheidung verschwimme, es brauche eine Neuausrichtung des Miteinanders der Dienste. Außerdem sagte er, dass eine klare Zentralisierung notwendig sei: Die allgegenwärtige Pfarrgemeinde werde es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Stattdessen gehe der Trend zu dezentraler Gemeindebildung sowie Zentren mit besonderer Qualität.

In einer ersten Reaktion äußerten sich Mitglieder des Diözesanpastoralrates zu den prognostizierten Entwicklungen. Unter anderem warnten sie davor, immer mehr Aufgaben auf Ehrenamtliche „draufzupacken“. Stattdessen gelte es, im Blick zu behalten, was Ehrenamtliche tatsächlich leisten könnten und sie zu ermutigen. Ihre erworbenen Kompetenzen, die manchmal auch durch Fortbildungen erworben würden, müssten auch genutzt werden.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn
Redaktion

Dr. Claudia Nieser

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