Trauerbank und Trauercafé in Geseke
Mit einem monatlichen Café-Angebot, das gezielt Trauernde einlädt, stellte sich Adelheid Büker-Oel als dritte Referentin vor. Sie arbeitet ehrenamtlich in der Hospizbewegung Geseke e.V. und hat mit ihrem Team zwei Angebote entwickelt, um Hinterbliebenen in der Zeit der Trauer und danach beizustehen. Neben dem Trauercafé gibt es auf dem Friedhof von Geseke die Trauerbank, ein niederschwelliges Gesprächsangebot, das sich an alle Menschen richtet, die dieses in Anspruch nehmen möchten.
„Einmal pro Woche sitzt eine Trauerbegleiterin aus unserem Team dort und lädt Besucherinnen und Besucher des Friedhofs zu einem Gespräch ein“, erklärt Büker-Oel. „Eine Frage, mit der so ein Gespräch gut in Gang gesetzt werden kann, ist die nach der Person, die heute hier besucht wurde. Dieses Gesprächsangebot wird sehr gern angenommen.“
Altenheimseelsorge im Pastoralen Raum Detmold
Als letzte Referentin des Abends stellte Gertrud Zimmer, stationäre Altenseelsorgerin im Raum Detmold, die Projektarbeit in zwei Altenpflegeeinrichtungen (100 bzw. 60 Bewohnerinnen und Bewohner) vor. Ihr Fokus liege ganz bewusst auf der Abschiedskultur. Zum Beispiel lade sie Hinterbliebene ein, im Rahmen eines jährlichen Wortgottesdienstes mit anschließender Zeit der Begegnung Gemeinschaft mit anderen Trauernden zu erfahren und die Zeit der Trauer gemeinsam zu reflektieren. Oftmals sei der Tod von Bewohnern des Altenheims von vielen organisatorischen Fragen begleitet, so Gertrud Zimmer. Für das persönliche Abschiednehmen innerhalb der Einrichtung bleibe dann nur wenig Zeit.
Des Weiteren habe die Stadt Detmold die Ökumenische Initiative zu Ordnungsamtsbestattungen initiiert, so Gertrud Zimmer weiter. In Detmold gebe es etwa 40 bis 50 Todesfälle im Jahr, wo keine Angehörigen auffindbar seien und sich das Ordnungsamt um die Bestattungen kümmere. Damit von diesen Menschen ebenfalls in Würde Abschied genommen werden kann, veranstaltet die Initiative regelmäßige Gedenkfeiern für die Verstorbenen und möchte die Erinnerung auch über den Tod hinaus aufrechterhalten. Die Homepage www.gedenk-mal.name gebe einen guten Einblick in die Arbeit der Initiative.
Die Bewältigung von Trauer habe ganz viel mit Beziehungen zu tun, sagte Adelheid Büker-Oel zum Abschluss und fand ein gutes Schlusswort für den Abend: „Beziehungsarbeit ist sehr wichtig für die Bewältigung der eigenen Trauer.“