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Teilnehmerinnen Mentoring-Programm 2024© Anna-Sophie Meyer / Erzbistum Paderborn

Positive Entwicklung und neue Ziele

Teilnehmerinnen von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ im Gespräch mit der Bistumsleitung

Frauen, die Führungspositionen übernehmen, sind keine Einzelfälle mehr. Das Erzbistum Paderborn bildet da keine Ausnahme: Der Anteil von Frauen an Führungspositionen liegt im Erzbischöflichen Generalvikariat und angeschlossenen Einrichtungen aktuell bei 34 Prozent. Zu verdanken ist dies auch dem Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ des Hildegardis-Vereins, an dem sich das Erzbistum seit sechs Jahren beteiligt. 15 Frauen haben inzwischen daran teilgenommen oder sind gerade mittendrin.

Trotz der positiven Entwicklung gibt es für Frauen im Erzbistum noch zu erreichende Ziele. Das wurde beim jährlichen Treffen der vier aktuellen Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms (Mentees) mit der Bistumsleitung deutlich, die von Generalvikar Thomas Dornseifer und Frank Rosenberger, Leiter des Bereichs Personal und Verwaltung, vertreten wurde. Mit dabei waren auch die Mentorinnen und Mentoren, die die Frauen während des einjährigen Prozesses begleiten.

Amtierende Führungskräfte als wichtige Stellschrauben

Unter anderem ging es um die Frage, wie das Erzbistum flächendeckend zeigen könne: Wir wollen Frauen in Führung! Hier sah die Runde eine wichtige Stellschraube bei den aktuellen Führungskräften: Für diese solle es eine Verpflichtung sein, sich mit dem Thema „Frauen in Führung“ zu beschäftigen. Außerdem könnten sie Frauen stärker dazu zu motivieren, an Bewerbungsprozessen für Führungspositionen teilzunehmen. Auch über die Art der Ausschreibung von Stellen wurde gesprochen: Künftig könne sensibler darauf geachtet werden, potenzielle Bewerberinnen und Bewerber diverser anzusprechen.

Weiterhin merkten die Mentees an, dass es an kirchlichen Schulen im Erzbistum aktuell fast keine weiblichen Führungskräfte gebe. Bei der Frage danach, ob für Schulleitungen auch Tandem-Modelle mit doppelter Leitung möglich seien, verwies Simon Stürenberg, der aus dem Bereich Schule und Hochschule an dem Treffen teilnahm, auf die komplexen Regelungen bezüglich Leitung im schulischen Bereich. Tandem-Leitungen seien inhaltlich zwar interessant, aber systematisch schwierig umsetzbar. Die Runde war sich jedoch einig, dass es sich lohnen würde, Tandem-Modellen auch in der Schule eine Chance zu geben.

Abschlussarbeiten mit aktuellen Themen

Eingebracht hatte das Thema „Tandem-Leitungen“ Julia Engels, eine von zwei Mentees, die das Mentoring-Programm gerade abgeschlossen haben. Für ihre Abschlussarbeit im Rahmen des Programms befragte sie mehrere Führungs-Duos, von denen es im Erzbistum bereits einige gibt, und erhielt eindeutige Erkenntnisse: Die meisten Tandems erlebten geteilte Leitung und damit auch geteilte Verantwortung als sehr entlastend und bewerteten es als erleichternd, sich auf Augenhöhe austauschen zu können. Außerdem habe sich die Qualität von Entscheidungen durch die Austauschmöglichkeit erheblich verbessert. Die Runde war sich einig, dass diese Erkenntnisse für den zukünftigen Umgang mit Tandemleitungen relevant seien.

Auch Dr. Martina Aras stellte im Rahmen des Treffens mit der Bistumsleitung ihre Abschlussarbeit mit dem Thema „Ökumene in der Integrationsgesellschaft“ vor. Als Projekt hatte Dr. Martina Aras eine dreitägige Tagung mit Vernissage und Lesung an der theologischen Fakultät organisiert und verwies in ihrer Abschlussarbeit darauf, dass in Deutschland elf Millionen der insgesamt 20,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund einer christlichen Konfession angehörten. Dies werde jedoch im theologischen und kirchlichen Kontext weitgehend übersehen, weshalb es keine Angebote gebe und keine Möglichkeit, auf Augenhöhe mitzuwirken. Vor diesem Hintergrund warb sie für eine migrationssensible Ökumene, in der Menschen mit Migrationshintergrund eine aktive Rolle übernehmen könnten.

Folgende Mentoring-Tandems nahmen am Gespräch mit der Bistumsleitung teil:

Abgeschlossenes Mentoring-Programm

  • Mentee Dr. Martina Aras (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik und an der Theologischen Fakultät Paderborn) und Mentorin Indra Wanke (Leiterin der Abteilung Pastoral in verschiedenen Lebensbereichen, Erzbischöfliches Generalvikariat)
  • Mentee Julia Engels (Bildungsreferentin für Religion und Theologie und stellvertretende Leiterin an der kefb Ostwestfalen) und Mentor Pfarrer i.R. Peter Iwan (Subsidiar in Schwerte, Mitarbeiter der Beratungsdienste im Erzbistum)

Neu im Mentoring-Programm:

  • Mentee Julia Brodersen-Schäfers (Referentin für Pastoral in Kindertageseinrichtungen in der Kompetenzeinheit Kindertageseinrichtungen) und Mentorin Carmen Matery-Meding (Diözesanbaumeisterin und Leiterin des Bereichs Bauen im Erzbischöflichen Generalvikariat)
  • Mentee Valerie Renken (Lehrerin am Gymnasium St. Michael Paderborn; dort ist sie auch zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und internationalen Austausch) und Mentorin Michaela Maas (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Pastoraltheologie, Homiletik und Religionspädagogik der Theologischen Fakultät Paderborn)

„Kirche im Mentoring“

„Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegardis-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Förderung durch das Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen auf Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche vorzubereiten. Mit dem aktuellen Kurs beteiligten sich seit dem Start des Programms im Jahr 2015 insgesamt 238 weibliche Nachwuchskräfte (Mentees) und deren Mentorinnen und Mentoren (Führungskräfte) an dem weltweit bisher einzigartigen Programm. Sie sind Angestellte der (Erz-)Bistümer, der katholischen Hilfswerke oder Verbände. Im Jahr 2024 starteten insgesamt 28 Mentees in zwei Gruppen in ihr Mentoring-Jahr. Das will zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn
Redaktion

Dr. Claudia Nieser

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