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© Till Kupitz / Erzbistum Paderborn

Im Dialog über Synodalität

Pastoralwerkstatt in Werl mit über 150 Teilnehmenden thematisierte unterschiedliche Verständnisse von Synodalität. In Praxisgesprächen ging es um konkrete Umsetzungsmöglichkeiten

Verantwortliche aus verschiedenen pastoralen Feldern kamen jetzt in der Stadthalle Werl zusammen, um an einer vom Bereich Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn initiierten Pastoralwerkstatt teilzunehmen. Die Veranstaltung widmete sich dem Thema Synodalität, das im Oktober bei der Bischofssynode in Rom im Mittelpunkt stand. Aber auch für die Zukunft der Seelsorge und das Miteinander im Erzbistum ist Synodalität ein Schlüsselaspekt.

Wie groß das Interesse an dem Thema ist, zeigte die hohe Teilnehmendenzahl: Über 150 Engagierte kamen zur Pastoralwerkstatt, um neuste wissenschaftliche Erkenntnisse kennen zu lernen, Erfahrungen zu teilen und über das Verständnis von Synodalität zu diskutieren. Unter den Teilnehmenden waren Anne Polarek, Bildungsreferentin der Katholische Erwachsenen- und Familienbildung (kefb) Südwestfalen, Marina Kräling, Mitarbeiterin im Labor E des Generalvikariats, und Dechant Andreas Neuser aus Attendorn.

„Ernsthaftes Streiten aller Beteiligten“

Der Vormittag startete mit einem Vortrag über das „deutsche“ und „römische“ Verständnis von Synodalität von Professor Dr. Jan Loffeld, der an der Universität Tilburg in Utrecht (Niederlande) den Lehrstuhl für Praktische Theologie leitet. Anschließend entwickelte sich eine kontroverse Diskussion über Synodalität, insbesondere im Kontext des Spannungsfeldes zwischen Rom und Deutschland. Anne Polarek reflektierte: „In der Diskussion zum Thema Synodalität habe ich ein ernsthaftes Streiten aller Beteiligten wahrgenommen. Mich hat es berührt, wie sich die Teilnehmenden der Diskussion gegenüberstanden und dennoch gemeinsam um einen passenden Weg gerungen haben.“ Marina Kräling teilte ihre Einsichten über die Komplexität des Themas: „Mir ist noch einmal deutlich geworden, wie komplex das Thema und wie unterschiedlich das Verständnis von Synodalität ist.“ Dechant Andreas Neuser hob die Bedeutung der differenzierten Betrachtung hervor: „Aus meiner Sicht sind die Unterschiede der beiden Verständnisse von Synodalität deutlich herausgearbeitet worden. Es hat mir geholfen, zu verstehen, warum das Verständnis der beiden Ansätze für die Beteiligten so schwierig ist.“

Stolpersteine und gemeinsame Erfolge benennen

In den Praxisgesprächen am Nachmittag wurden unterschiedliche Aspekte von Synodalität beleuchtet. Anne Polarek beteiligte sich am Gespräch „Gemeinsam entscheiden – Pastoralforen als eine Möglichkeit der Synodalität“. Sie bemerkte: „Die Beteiligten ringen miteinander und mit den Ehrenamtlichen vor Ort um einen Weg, wie Partizipation und Mitgestaltung konkret gelingen kann. Sehr ehrlich haben sie die Stolpersteine und die gemeinsamen Erfolge benannt.“

Marina Kräling nahm am Gespräch „Partizipation spielerisch entdecken – Lego Serious Play“ teil und fand die Methodik besonders ansprechend: „Mit Lego können alle etwas anfangen und so können auch abstraktere Themen anschaulich gemacht werden.“ Dechant Andreas Neuser diskutierte in einer Gruppe, die sich mit Immobilienkonzepten in Pastoralen Räumen befasste: „Das sind schon sehr komplexe Fragen, vor denen alle stehen, die diese Prozesse gestalten. Trotzdem sollte man nicht nach dem ‚großen Bruder‘ rufen, der es dann am Ende entscheidet. Ich finde den Weg richtig, auch dann auf Beteiligung zu setzen, wenn es schwierig wird und es lange dauert.“

„Wie will uns der Heilige Geist in dieser Situation führen?“

Dass Synodalität dauerhaft ein wichtiges Thema ist, betonten während der Pastoralwerkstatt viele Teilnehmenden. Anne Polarek betonte die Relevanz für Familien: „Mein Arbeitsschwerpunkt ist die Familienbildung. Erst einmal komme ich mit dem Thema Synodalität bei diesem Schwerpunkt eher nicht in Kontakt. Dennoch finde ich es wichtig, das Thema Partizipation in die Pastoralen Räume zu bringen und dort zur Diskussion zu stellen. Was brauchen Familien? Was erwarten Familien von der Kirche? Wie können wir Familien in der Kirche Anknüpfungspunkte bieten?“

Marina Kräling betonte die Relevanz für die Evangelisierung: „Ein ehrliches zugewandtes sowie offenes Hören und aufeinander zu Gehen ist entscheidend, damit wir uns gemeinsam im Sinne der Synodalität auf den Weg machen können und voneinander lernen. Denn auch Evangelisierung heißt, gemeinsam unterwegs zu sein, die frohe Botschaft immer wieder neu in unserem Leben zu suchen und zu finden und davon zu erzählen.“ Dechant Andreas Neuser sieht in der Synodalität eine herausfordernde, aber lohnende Haltung für die Arbeit in den Gemeinden: „Für mich ist Synodalität eine Haltung, die an so manchen Stellen ganz praktisch umgesetzt werden kann. Ich denke, dass Menschen immer beteiligt werden müssen, wenn sie betroffen sind. Wenn dann auch geistliche Wege gegangen werden können und die Frage gestellt wird: Wie will uns der Heilige Geist in dieser Situation führen, dann fordert mich diese Haltung positiv heraus.“

Ein Beitrag von:
Leiter des Teams Redaktion

Dirk Lankowski

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