Stefan Drießen, Referent für spirituell-missionarische Jugendpastoral im Erzbistum Paderborn, gibt offen zu, dass es elegantere Formulierungen als „Jugend-Geistliche-Gemeinschaften, Bewegungen und Initiativen“ gibt. „Aber nur die Aufzählung macht die Breite dieser Zusammenschlüsse deutlich. Ein einzelner Begriff wird diesen Gruppierungen im Kontext von Kirche insgesamt nicht gerecht.“ Was mit „Geistlichen-Gemeinschaften“ gemeint ist, erklärt sein Kollege Konrad J. Haase, Referent für Geistliche Gemeinschaften: „Das beginnt mit lockeren Gebetskreisen mit einigen wenigen Teilnehmenden und reicht über verfasste Glaubensinitiativen bis hin zu kurz vor der Gründung stehenden oder bereits gegründeten neuen Orden und Säkularinstituten.“
So schwer sich die im Italienischen Movimenti genannten Vereinigungen definitorisch fassen lassen, so eindeutig ist für Konrad J. Haase ihre Bedeutung für die Kirche: „Durch die dort gepflegte besondere Form der Spiritualität ergänzen die neuen Bewegungen perfekt unser gemeindekirchliches Glaubensleben.“ Für Stefan Drießen liegt in den Bewegungen sogar ein großes Potenzial für die kirchliche Jugendarbeit und Jugendpastoral der Zukunft: „Durch ihre charismatische und gemeinschaftliche Komponente und die oft freieren Strukturen sind die Bewegungen für junge Menschen besonders attraktiv. Hier merkt man oft erst später, dass diese auch zur katholischen Kirche gehören.“