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© Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

Friede muss keine Utopie sein

Blog-Beitrag vom Ständigen Vertreter Prälat Thomas Dornseifer

„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. […] Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lk 2,11.13-14)

 

Durch diese Verse aus dem Lukas-Evangelium hören wir jedes Jahr zu Weihnachten von der Geburt Jesu. Von dem großen Geheimnis, dass Gott sich in einem Kind offenbart und als Mensch bei uns Menschen sein will. Auf dieses unfassbare Geheimnis bewegen wir uns in der Adventszeit erwartungs- und sehnsuchtsvoll zu.

Ein Vers der Bibelstelle weckt aktuell mit Blick auf Weihnachten widerstreitende Gefühle in mir: die Worte des himmlischen Heeres, das vom Frieden auf Erden kündet. Frieden? Klingt dieses Wort angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation nicht sarkastisch? Seit fast zwei Jahren sterben Menschen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Angesichts der Gewalteskalation in Israel und Palästina erleben Menschen entsetzliches Leid – täglich werden wir über die Medien Zeugen dieses Unfriedens. Machen wir uns dies klar: Ausgerechnet dort, wo Gott Mensch geworden ist, wo den Menschen Frieden verheißen wurde, wo Jesus gelebt hat und gestorben ist, herrscht derzeit eine beängstigende Düsternis.

 

Toleranz für den Anders-Denkenden

Kann man da frohen Herzens Weihnachten feiern? Ich glaube, dass das geht. Denn Gott will durch die Geburt seines Sohnes jede Dunkelheit erhellen. Ich hoffe zum einen, dass die Feuerpausen im Nahost-Konflikt ausgeweitet werden und der Frieden, den wir Menschen machen können, ein Stück näherkommt. Nicht nur im Heiligen Land, auch in der Ukraine und überall dort auf der Erde, wo Menschen wegen kriegerischer Konflikte Angst um ihr Leben und ihr Zuhause haben müssen. Ich hoffe zum anderen aber auch, dass der Friede, den Gott uns zu Weihnachten in seinem Sohn zugesagt hat und den nur er geben kann, die Herzen der Menschen erfüllt. Das erbitte ich für alle Menschen in den Krisenregionen dieser Erde. Aber ich erbitte es auch für uns alle, damit wir gut und friedvoll miteinander umgehen – vor allem zu Weinachten, wenn schwelende Familienkonflikte manchmal sehr impulsiv hervorbrechen. Ich bin überzeugt: Friede muss keine leere Utopie sein, wenn wir ihn schon im Alltag ernst nehmen.

 

Frieden erbitte ich in diesem Sinne auch für unser gesellschaftliches Miteinander: Frieden zu halten, heißt auch, tolerant zu sein für den Mitmenschen, der anders denkt oder glaubt – und ihn in seinem Anders-Denken als Geschöpf Gottes wertzuschätzen.

 

Für die kommende Adventszeit wünsche ich Ihnen Momente der Besinnlichkeit und Besinnung, um dann am Weihnachtsfest die Geburt unseres Friedensfürsten zu feiern. Alles Gute und Gottes Segen auch für das Jahr 2024, in dem unsere Welt hoffentlich ein bisschen friedvoller wird – fangen wir selbst damit an!

 

Ihr

Prälat Thomas Dornseifer

Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators

„Ich hoffe, dass der Friede, den Gott uns zu Weihnachten in seinem Sohn zugesagt hat und den nur er geben kann, die Herzen der Menschen erfüllt.

Das erbitte ich für alle Menschen in den Krisenregionen dieser Erde. Aber ich erbitte es auch für uns alle, damit wir gut und friedvoll miteinander umgehen – vor allem zu Weinachten, wenn schwelende Familienkonflikte manchmal sehr impulsiv hervorbrechen.

Ich bin überzeugt: Friede muss keine leere Utopie sein, wenn wir ihn schon im Alltag ernst nehmen.“

 

Prälat Thomas Dornseifer

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