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© Foto: ju_see / Shutterstock.com

Wort-Gottes-Feier zum fünften Fastensonntag

Ein Vorschlag zu einer Wort-Gottes-Feier in der fünften Fastenwoche

Lied zur Eröffnung: GL 291 (Holz auf Jesu Schulter)

Kreuzzeichen

Liturgischer Gruß
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn. Der Himmel und Erde erschaffen hat.

Einführung
Am vergangenen Sonntag hat die Passionszeit begonnen. In diesen letzten zwei Wochen vor Ostern betrachten intensiv das Leiden und Sterben Jesu. Wir tun dies in dem Wissen, dass der Tod nicht das Ende, sondern Anfang eines neuen Lebens ist. Für Jesus damals genauso wie für uns dereinst. Deshalb konnten wir gerade im Lied glaubend und hoffend singen: „Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn“. Zu unserem Herrn, der uns neues Leben schenken will, lasst uns rufen:

 

Kyrie: GL 161 (Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld)

 

Eröffnungsgebet (MB 309)

Lasset uns beten:
Gott. Deine Treue hat Jesus aus dem Tod gerettet. Sie ruft auch uns in die Herrlichkeit des neuen Lebens. Lass diese Zuversicht in unser ganzes Leben dringen. Lass diese Freude aus unseren Taten strahlen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

 

Ruf vor dem Evangelium
V/A     Lob dir, Christus, König und Erlöser! (GL 176,5)

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.

A         Lob dir, Christus, König und Erlöser!

 

Evangelium             Joh 11,1-45

 

Wiederholung des Rufes GL 176,5

 

Gedanken zur Auslegung
Tote können nicht mehr hören. Und doch ruft Jesus seinen toten Freund: „Lazarus, komm heraus!“ Es ist kein Ruf der Verzweiflung, sondern der gläubigen Gewissheit. Die Krankheit, an der Lazarus stirbt, dient der Verherrlichung Gottes, wie Jesus seinen Jüngern erklärt. Auf den Ruf Jesu hin wird dem Toten neues Leben geschenkt. Hier wird die schöpferische Kraft Gottes, die lebensspendende Macht seines Wortes offenbar. Unwillkürlich fühle ich mich an die Schöpfungserzählung im ersten Buch der Bibel, im Buch Genesis erinnert. Auch dort heißt es: Gott sprach – und es wurde. Im heutigen Evangelium ist es Jesu Wort, das schöpferisch wirkt.

Jesus weiß schon zu Beginn unseres Evangeliums, was er tun will und wird. Die Jünger hingegen sind eher zögerlich. Es widerstrebt ihnen, Jesus zu begleiten, die Sicherheit Galiläas zu verlassen und nach Judäa zu ziehen, wo sie vor kurzem noch verfolgt wurden. Aber in Treue und Loyalität Jesus gegenüber gehen sie dann doch mit ihm. Auch in der Gefahr wollen sie ihn nicht allein lassen. „Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben“, sagt Thomas. Später im Garten Getsemani bei der Verhaftung Jesu, als die Gefahr der Verfolgung sie selbst unmittelbar bedroht, werden sie ihn verlassen. Aber jetzt noch nicht. Aufgrund aller Erfahrungen, die sie im Umgang mit Jesus sammeln konnten, ist ihr Vertrauen zu diesem Zeitpunkt groß genug, mit ihm zu gehen. Sie bleiben beieinander und können so später bezeugen, was sie erlebt haben: Die Auferweckung eines Toten, der schon vier Tage im Grab lag. Dieses Ereignis und mehr noch später die Auferstehung Jesu lassen sie alle Menschenfurcht vergessen und zu Zeugen der frohen Botschaft des ewigen Lebens werden.

Aber vor dem Bezeugen steht das Hören. Und Hören ist einem umfassenden Sinn gemeint. Man könnte stattdessen auch von „Erfassen“ sprechen. Es geht nicht nur um gesprochene Worte, sondern um all die Erlebnisse, die die Jünger mit Jesus verbinden. All das nehmen sie in sich auf und fügen es zu einem Gesamtbild, das sie anderen Menschen weiterverkünden.

Insofern kann man sicher sagen, dass das an Lazarus gerufene „Komm heraus!“ auch an die Jünger und auch an uns gerichtet ist. So als wollte Jesus sagen: „Kommt heraus aus den Höhlen eurer Angst! Kommt heraus aus den Gräbern eurer Zweifel! Kommt heraus aus eurem lähmenden Beharren auf Sicherheit! Und vertraut auch Gottes Beistand, vertraut auf seine Treue, vertraut auf sein lebensspendendes Wirken an euch!“

Tote können nicht hören – wir schon. Hören wir deshalb immer wieder intensiv auf Gottes Wort. Deuten wir es für unser Leben. Und vor allem: Sagen wir es anderen Menschen weiter und werden so selbst zu Zeugen der Auferstehung, zu Zeugen der frohen Botschaft.

 

Stille

 

Deutender Ritus

Zu den sogenannten ausdeutenden nach der Taufe gehört der sogenannte Effata-Ritus. „Effata“ heißt übersetzt „Öffne dich!“ Jesus sprach dieses Wort bei der Heilung eines Taubstummen. Ohren und Mund sollten sich öffnen, damit der Mensch hören und sprechen konnte. In der Tauffeier wird dies auf das Hören und die Weitergabe des Glaubens bezogen. Auch uns ist dies Wort in der Taufe zugesagt worden.

Ich lade Sie ein, es heute Ihrem Nachbarn in leicht abgewandelter Form zuzusprechen, indem Sie sagen: „Der Herr öffne Dir immer wieder Deine Ohren und Dein Herz, dass Du sein vernimmst, aus ihm lebst und es weitersagst“.

 

Lied:  GL 449 (Herr, wir hören auf dein Wort)

 

Wechselgebet „Hoffnung“ (GL 677, 4; ab Mitte der Seite)

 

Lied: GL 424, 1+2+5 (Wer nur den lieben Gott lässt walten)

 

Fürbitten und Vater unser

Fürbitten aus der Vesper in der österlichen Bußzeit (GL 640,3)

 

All unsere Bitten lasst uns zusammenfassen in dem Gebet, das uns Jesus gelehrt hat:

Vater unser …

 

Segensbitte und Entlassung

Der allmächtige Gott stehe uns bei in allen Sorgen und Nöten unseres Lebens. Er stärke uns, Zeugen seiner frohen Botschaft zu sein. Das gewähre uns der allmächtige Gott, der Vater, der uns ins Leben gerufen hat, und der Sohn, der uns erlöst hat, und der Heilige Geist, der uns mit Gott und untereinander verbindet.

Amen.

Singet Lob und Preis.

Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Schlusslied: GL 366 (Jesus Christus, guter Hirte)

 

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