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© Foto: Ana Prego / Shutterstock.com

Fünfter Fastensonntag: In Leben und Tod! Was bewegt dein Herz?

Impulse zum Evangelium, einen möglichen Ablauf einer Wort-Gottes-Feier und Musikideen zum fünften Fastensonntag finden Sie hier.

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

1 war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten.

2Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank.

3Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank.

4Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

5Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus.

6Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.

7Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

8Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin?

9Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht;

10wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.

11So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.

12Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden.

13Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf.

14Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben.

15Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen.

16Da sagte Thomas, genannt Didymus – Zwilling -, zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben.

17Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.

18Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt.

19Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.

20Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus.

21Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

22Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

24Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. 25Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,

26und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

27Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

28Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. 29Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm.

30Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte.

31Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen.

32Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

33Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert.

34Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh!

35Da weinte Jesus. 36Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!

37Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

38Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.

39Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.

40Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

41Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.

42Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.

43Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

44Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!

45Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Ich lese den Text

Welche Beziehungen haben die Personen in der Erzählung zueinander? Wie verhalten sie sich jeweils zu Krankheit und Tod des Lazarus?

Für Jesus geht es um viel – Freundschaft, Liebe, Loyalität – zu Menschen und zu seinem Auftrag. Wie würden Sie den inneren Konflikt und seine Lösung beschreiben?

Der Text liest mich

Gibt es eine Person in der Erzählung, der Sie sich nahe fühlen? Stellen Sie sich ein Gespräch mit ihr vor.

Können Sie in ihrem Leben etwas mit der Verbindung Glauben und (Motivation zu neuem) Leben anfangen?

 

Entnommen aus:
Katholisches Bibelwerk e. V.
Lectio divina Neues Testament
© Katholische Bibelanstalt, Stuttgart 2019
Alle Rechte vorbehalten

 

Kurz zur Lectio Divina: Seit dem Mittelalter gibt es diese intensive Art des persönlichen und auch gemeinschaftlichen Aneignens von Bibeltexten. In den Stufen Lesen (lectio) – besinnen (meditatio) – beten (oratio) und betrachten (contemplatio) kann die lectio divina erfolgen. In heutiger Übersetzung ist es ein zweiseitiger Vorgang: Ich lese den Text (durchaus mit historischen Hintergrundinformationen) und der Text liest mich (als persönliche Aneignung). In der neuen Bibelausgabe sind diese beiden Fragerichtungen als Anmerkungen zum Text rot markiert gesetzt. Hier bieten wir die Impulse als Leseschlüssel an für eigene Betrachtungen. Die kursiv gesetzten Fragen sind Ergänzungen aus dem Redaktionsteam der Fastenaktion.

 

www.lectiodivina.de

Das Evangelium steht in der Bibel.

Es erzählt, was Jesus gemacht und gesagt hat.

Das Evangelium ist die Frohe Botschaft über Jesus.

Jeden Sonntag wird ein Stück aus einem Evangelium vorgelesen.

In der Fasten-Zeit sind es besondere Texte.

Über jeden Text kann man nachdenken.

Über jeden Text soll man nachdenken.

Dazu kann man sich Fragen stellen.

Diese Fragen nennt man Impulse.

Zu jedem Evangelium gibt es einen Impuls.

 

Diese Impulse sind in zwei Teilen:

  1. Ich lese den Text
  2. Ich frage mich: Was bedeutet der Text für mein Leben?
    Ich frage mich: Was bedeutet der Text für meinen Glauben?

 

Fünfter Fastensonntag: Leben und Tod – Was bewegt mein Herz?

  1. Ich lese den Text:
    Welche Leute treffe ich im Text?
    Wer ist das?
    Was haben sie miteinander zu tun?
    Was denken sie darüber, dass Lazarus krank ist?
    Was denken sie darüber, dass Lazarus gestorben ist?
  2. Ich frage mich: was bedeutet der Text für mein Leben:
    Kann ich eine Person aus dem Text besonders gut verstehen?
    Was würde ich dieser Person sagen?
    Was würde diese Person mir sagen?
    Was bedeutet das für mein Leben?
    Was bedeutet das für meinen Glauben an Jesus?

 

Hier finden Sie das Evangelium in Leichter Sprache

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