Gerade in einer Zeit wie dieser wird uns bewusst, wie kostbar Erholung ist. Nicht nur der Körper braucht Regeneration, auch Geist und Seele wollen atmen. Sie sind uns von Gott geschenkt und wollen achtsam behandelt werden. Doch nicht selten verfallen wir auch bei der Planung oder während des Urlaubs in das Muster eines „immer mehr“, „höher, schneller, weiter“ all inclusive, das schon im Alltag oft genug den Takt vorgibt und von dem wir uns treiben lassen. Papst Franziskus hat im Juli bei einem Angelus-Gebet vor einer solchen „Falle des Aktivismus“ und einem reinen Effizienz-Denken gewarnt. Wenn wir besonders die Sommerzeit nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur seelischen Erholung, zum Dialog mit Gott nutzen, wachse unser Mitgefühl auch für anderes und für andere.
Es ist Sommer. Mit der Corona-Pandemie haben wir inzwischen besser umzugehen gelernt. Doch dann kam die Hochwasserkatastrophe, die auch Gebiete unseres Erzbistums getroffen hat. Jetzt stehen wir zusätzlich unter dem Eindruck weiterer Umweltkatastrophen wie in Griechenland und anderen Ländern im Süden Europas. Menschen haben durch das Hochwasser ihr Leben, ihr Hab und Gut und ihr Zuhause verloren. Anderseits bedroht die anhaltende Hitze ganze Landstriche, die Natur und menschliche Existenzen. Ist da an Sommer oder gar Urlaub zu denken? Not macht keinen Urlaub, formulierte der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, erst kürzlich. Dennoch: Erholung, vielleicht wenigstens etwas Abstand, ist wichtig. Gerade die Menschen in den Katastrophengebieten brauchen dringend Zeit zum Durchatmen. Wir sind keine Maschinen.