Zum Auftakt der anderthalbstündigen Diskussionsrunde stellte Veronika Eufinger vom ZAP die wesentlichen Ergebnisse der Befragung vor und zeigte auf, wo viele Ehrenamtliche grundlegende Probleme ihres Engagements sehen. Ein sehr wichtiger Faktor sei die Zeit: Viele ehrenamtlich Tätige, rund 40 Prozent der Befragten, übten dieses Amt zusätzlich zu einer Vollzeitstelle aus und würden so manches Mal an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen.
Außerdem falle auf, dass gerade unter den jüngeren Leuten der Wunsch bestehe, sich eher projektbezogen und kurzfristig zu engagieren. Die Motivation für ein ehrenamtliches Engagement würde aber etwa gleichermaßen von allen Generationen geäußert. Was die Studie ebenfalls aufzeigte: Rund 70 Prozent der Engagierten sind Frauen und im Durchschnitt 52 Jahre alt.
Deutlich wurde, dass sich viele der befragten Frauen im Rahmen ihrer Tätigkeit nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Veronika Eufinger belegte das mit Zitaten von Studienteilnehmerinnen. So sagte eine ehrenamtlich Engagierte (Jahrgang 1958): „Mir ist während des letzten Jahres bewusst geworden, wie außerordentlich stark die katholische Kirche vom Engagement der Frauen abhängig ist. Mir ist aber auch viel deutlicher geworden, wie wenig Frauen in der Kirche zu sagen haben, nämlich gar nichts.“
Insgesamt zeigte die Studie auf, dass zwar 82 Prozent mit ihrem Engagement „eher“ bis „voll und ganz“ zufrieden seien, zugleich hätten 74 Prozent der ehrenamtlich Engagierten und fast 60 Prozent des pastoralen Personals und der anderen Hauptberuflichen schon darüber nachgedacht, mit dem Engagement aufzuhören. Der Faktor Zeit spielte dabei die größte Rolle.