„Unser täglich Brot gib uns heute“ – diese Bitte formulieren wir immer wieder im Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, dem Vater unser. Vielleicht sprechen wir diese Worte mal mehr, mal weniger bewusst aus und machen uns deshalb gar nicht immer klar, wie grundlegend sie unser ganzes Dasein berühren. Das Erntedankfest, das wir an diesem Wochenende feiern, rückt die Bitte nach dem täglichen Brot besonders in den Fokus. Es ist ein wichtiges Fest – auch im Hinblick auf unser Zukunftsbild.
Ein großes Feld zu bestellen
Liegt da der Vergleich mit unserem Zukunftsbild nicht auf der Hand? Mit der Perspektive 2014 und der Veröffentlichung des Zukunftsbildes haben wir die Saat ausgebracht – eine gute Saat in der aufrichtigen Überzeugung, unser Erzbistum auf einen guten Weg in die Zukunft zu führen. Es wetterfest und fit für die sich verändernden Rahmenbedingungen zu machen. Nach fünf Jahren Zukunftsbild erleben wir, dass dieser Weg nicht immer einfach war und ist, dass vielleicht manche Ungleichzeitigkeiten ihn überschatten. Unsere Erzdiözese ist ein großes Feld, das es zu bestellen gilt. Und der Boden ist nicht an jeder Stelle gleich – Gott sei Dank, möchte ich in diesem Fall sagen, denn das macht seine Vielfalt aus.
Auf guten Boden säen
Aber die Saat ist ausgesät. Es ist an uns allen, daraus eine gute Ernte werden zu lassen. Lassen wir uns durch das Gleichnis vom Sämann im Markus-Evangelium inspirieren. Dort heißt es: „Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.“ (Mk 4,20) Hören wir auf das Wort Gottes und lassen es in uns Frucht bringen. Lassen wir es nicht auf felsigen Boden fallen, sondern seien wir verwurzelt im gemeinsamen Glauben. Lassen wir es nicht in die Dornen fallen und lassen wir es nicht zu, nur in Sorgen zu verharren.
Lassen Sie uns in dieser Haltung gemeinsam auch das Zukunftsbild aufnehmen und damit reiche Frucht bringen. So werden wir allen Anlass haben, für die Ernte Dank zu sagen.
Ihr Generalvikar Alfons Hardt