Klimaschutzkonzept, Umweltkennzahlen & Monitoring im Erzbistum Paderborn
Im Erzbistum Paderborn wurden im Zuge der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes von 2019 erstmals umfassend relevante Daten für die Auswirkungen des Handelns des Erzbistums erfasst und veröffentlicht. Diese Daten beinhalten Einflüsse aus der gesamten Fläche des Erzbistums, von den Kirchengemeinden über Kitas, Schulen, Bildungshäuser, Dekanate bis hin zur Verwaltung. Dabei wurden Informationen aus den Bereichen Immobilien, Mobilität und Beschaffung erhoben. Aus diesen Daten wurden die Emissionen des Erzbistums Paderborn berechnet, welche die Grundlage für die Entwicklung geeigneter Klimaschutzmaßnahmen sind.
Seit der Veröffentlichung des Klimaschutzkonzeptes 2019 wurden die Folgen des Klimawandels auch für die Menschen im Erzbistum Paderborn noch konkreter spürbar. Immer heißere und längere Trockenperioden, stärkere Niederschlagsereignisse und andere Extremwetterlagen wie zum Beispiel der Tornado in Paderborn selbst machen deutlich, wie dringend und wichtig ein entschlossenes und effektives Handeln im Bereich der Schöpfungsverantwortung ist.
Neben der derzeit laufenden Evaluierung des Klimaschutzkonzeptes, welche ein erneutes Erheben der Daten und Berechnen der Emissionen des Erzbistums Paderborn beinhaltet, werden seit Ende 2023 auch unterschiedliche Umweltkennzahlen entwickelt und ermittelt, und eine noch differenziertere Darstellung der Umweltauswirkungen des Erzbistums Paderborn zu erhalten. Diese Umweltkennzahlen des Rechtsträgers Erzbistum Paderborn sollen die Grundlage für ein mögliches Monitoring bilden. Die Kennzahlen bieten schon jetzt die Möglichkeit, Entwicklungen der Umweltauswirkungen des eigenen Handelns abzulesen, Erfolge oder ineffiziente Maßnahmen zu erkennen und diese in einen Gesamtkontext einzuordnen.
Anhand des exemplarischen Beispiels der CO² Emissionen pro Person in der Verwaltung des Erzbistums Paderborn soll das Prinzip der Kennzahlen und der Einordnung dieser in einen Gesamtkontext erläutert werden. In der Abbildung ist der Verlauf der Emissionen pro Person dargestellt, welche aus der Nutzung von elektrischer Energie für Licht, Computer, etc. sowie aus der verbrauchten Heizenergie, resultieren. Die zugrunde liegenden und erhobenen Daten sind also der Stromverbrauch, der Heizenergieverbrauch und die Anzahl der beschäftigten Personen für den jeweils betrachteten Einzugsbereich.
Bei der Betrachtung der Darstellung lässt sich erkennen, dass in den Jahren 2019 bis 2021 die Emissionen pro Kopf deutlich über denen der Folgejahre liegen. Besonders das Jahr 2021 sticht hier als das Jahr mit dem höchsten Ausstoß an CO² hervor. Da sich die Zahlen der Mitarbeitenden in einem relativ konstanten Rahmen bewegen, hat der erhöhte Ausstoß folglich etwas mit anderen Faktoren zu tun. Grund hierfür ist in diesem Beispiel die Corona-Pandemie, während welcher verstärkt gelüftet wurde und somit mehr Heizenergie verbraucht wurde als ohne das zusätzliche Lüften. Ab 2022 macht sich die Energiekrise mit den in dieser entwickelten Energiesparmaßnahmen bemerkbar, durch welche die Energieverbräuche und damit auch die Emissionen auf einen Wert unterhalb des vorigen Wertes gesenkt werden konnten.
Dieses Beispiel macht deutlich, dass auch externe Ereignisse einen großen Einfluss auf die Kennzahlen und damit auch die Bewertung der Klimaschutzmaßnahmen haben können. Es ist daher wichtig, die Zahlen zur Beurteilung in einem größeren Kontext zu setzen, der nicht nur interne Entwicklungen (Maßnahmen, Veränderungen im Gebäudebestand, etc.) berücksichtigt sondern auch externe Faktoren wie Krisen oder Hochzeiten (zusätzliche Maßnahmen, mobiles Arbeiten, etc.) mit einschließt.