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Die kalte Jahreszeit ist da: Neue Heizperiode für Kirchen beginnt

Klimaschutzmanager Michael Peine erinnert an Empfehlungen des Erzbistums zu verantwortungsvollem Heizen und Lüften. Diese wurden im Jahr 2022 erstmals veröffentlicht.

Zu Beginn der neuen Heizperiode erinnert Klimaschutzmanager Michael Peine aus der Abteilung Entwicklung des Erzbischöflichen Generalvikariates an die Handlungsempfehlungen des Erzbistums zum verantwortungsvollen Heizen von Kirchen. Denn richtiges Heizen und Lüften sorgt nicht nur für ein ausgeglichenes Raumklima in den Gotteshäusern, sondern spart auch Energie und den Kirchengemeinden bares Geld. Die Empfehlungen, auf die Peine sich bezieht, wurden im Herbst 2022 erstmals veröffentlicht.

„Am wichtigsten ist es, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Sie bestimmen das Raumklima in der Kirche und sollten dauerhaft konstant gehalten werden“, erklärt Peine. „Unkritisch ist es vor allem, wenn die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 70 Prozent liegt. Die Temperatur spielt dann kaum eine Rolle, solange sie nicht stark schwankt.“ Niedrige Temperaturen schadeten einem Bauwerk und seinem Inventar wie einer Orgel in der Regel nicht. Länger anhaltender Frost, also Temperaturen unter null Grad, sollten jedoch vermieden werden, verweist der Experte auf den Bund Deutscher Orgelbauer. Bekannte Beispiele für ungeheizte Kirchengebäude seien der Kölner Dom, der Speyerer Dom, der Regensburger Dom, die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen oder die Abteikirche Neresheim.

Regelmäßig individuelle Kontrolle beim Heizen und Lüften

Ansonsten komme es auf sekundäre Faktoren an, so der Klimaschutzmanager. So sollten Kirchen mit wasserführenden Leitungen, etwa in der Sakristei, frostfrei bleiben. Auch die Behaglichkeit der Besucherinnen und Besucher hat Einfluss darauf, wie tief die Temperatur sinken darf. Für den Erhalt des Gebäudes, seiner Ausstattung und der Orgeln ist eine Temperierung dagegen in den allermeisten Fällen nicht notwendig. Gleichzeitig ist eine individuelle und regelmäßige Kontrolle unerlässlich, um nicht nur in besonderen Fällen nachjustieren und die Maßnahmen der Situation anpassen zu können.

Es ist zu beachten, dass die Temperatur einen direkten Einfluss auf die relative Luftfeuchtigkeit hat. „Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Kühlt die Luft ab, steigt die relative Luftfeuchtigkeit“, erklärt Michael Peine. Das wirkt sich auf organische Materialien wie Holz und Textilien aus, die empfindlich auf Schwankungen reagieren. „Bei trockener Luft geben sie Feuchtigkeit ab und können reißen, bei feuchter Luft nehmen sie Feuchtigkeit auf, was zu Verformungen oder Schimmel führen kann“, so der Klimaschutzmanager.

Tipps und Tricks zum richtigen Heizen und Lüften

Im Herbst und Winter kann die Temperatur so weit abgesenkt werden, dass die relative Luftfeuchtigkeit 70 Prozent nicht überschreitet. Eine regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, idealerweise mit einem Datenlogger, sei ratsam. „Hier arbeiten wir gerade an einem Projekt zum flächendeckenden, digitalisierten Klimamonitoring“, verrät Michael Peine. Ist eine Grundtemperierung notwendig, sollte diese nicht mehr als 5 Grad betragen. Die Erwärmung sollte langsam erfolgen, nicht mehr als 0,5 bis 1 Grad pro Stunde. Feuchtes Wischen ist zu vermeiden. Topfpflanzen und liturgische Textilien sollten bei abgeschalteter Heizung in wärmere Räume gebracht werden.

Einen großen Einfluss auf das Raumklima hat auch das Lüften, betont Michael Peine. „Ein typisches Beispiel für falsches Lüften ist, wenn im Frühjahr warme Luft in den kalten Kirchenraum strömt und an kalten Oberflächen kondensiert, was zu Schäden führen kann.“ Deshalb sollte nur kurz und intensiv stoßgelüftet werden, wenn die relative Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent liegt und die Außenluft weniger absolute Feuchte enthält als die Innenluft. Um das festzustellen, seien Messgeräte oder bestimmte Computerprogramme hilfreich, die es auch online gibt. „Als Faustregel gilt: Lüften ist sinnvoll, wenn es draußen mindestens 5 Grad kühler ist. Kurzzeitige Überschreitungen der 70-Prozent-Marke sind meist unproblematisch, bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit kann eine leichte Temperierung helfen“, so der Klimaschutzmanager. Zur Unterstützung der Kirchengemeinden stellt das Erzbistum Paderborn Türanhänger zur Verfügung. Sie bieten praktische Kurzerklärungen zum richtigen Heizen und Lüften. Weitere Tipps und Tricks finden sich auf den Internetseiten des Erzbistums.

Ansprechperson

Michael Peine

Team Klimaschutz

Postanschrift:
Postfach 1480
33044 Paderborn

Besucheranschrift:
Domplatz 3
33098 Paderborn

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