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Holen wir den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ins Erzbistum Paderborn?

Die Ausschreibungsfrist für den von der Deutschen Bischofskonferenz und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) vergebenen Preis läuft noch bis zum 21. November 2024. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von bis zu 12.000 Euro dotiert, wobei die Summe auf bis zu vier Preisträger aufgeteilt werden kann. Ein Sonderpreis ist für Initiativen von Schulen und von jungen Menschen vorgesehen.

Die katholische Kirche in Deutschland stellt sich entschieden dem Rechtsruck in der Gesellschaft entgegen. Mit Mahnwachen, mit Projekten zur Demokratieförderung an Schulen, mit Protest. Oder damit, dass sich überall Gruppen von Aufrechten weiterhin in der Geflüchtetenhilfe engagieren, trotz aller Anfeindungen und Einschüchterungsversuche. Und nicht zuletzt gibt es das Machtwort der deutschen Bischöfe vom 22. Februar 2024 mit der Erklärung, dass völkischer Nationalismus mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar ist.

Wie überall im ganzen Land gibt es auch im Erzbistum Paderborn viele Initiativen und Projekte, die sich gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wenden.

Selbst bewerben oder andere vorschlagen

Diese Projekte sind herzlich eingeladen, sich um den sechsten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu bewerben. Bewerbungen und Vorschläge können noch bis zum 21. November 2024 beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz eingereicht werden. Die Preisverleihung findet am 6. Mai 2025 statt. Alle für die Bewerbung erforderlichen Unterlagen, Hintergrundinformationen und Kontaktdaten sind auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz abrufbar. Personen, Gruppen oder Initiativen können sich entweder selbst um den Preis bewerben oder andere dafür vorschlagen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Mit dem erstmals 2015 vergebenen Preis werden im Abstand von zwei Jahren Personen, Gruppen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus engagieren oder sich prägend an ökumenischen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus beteiligen.

Drei Tipps für die erfolgreiche Bewerbung

1. An die Regeln halten

Die einzige gültige Bewerbungsunterlage ist eine beschreibbare PDF-Datei, die auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz zum Download bereitsteht. Dort finden Sie einen Flyer und viele weitere hilfreichen Informationen zum Preis. Sie haben im Formular nur 2.000 Textzeichen Platz, um Ihr Projekt zu beschreiben.

2. An die Jury denken

Die Jury ist prominent besetzt mit hochklugen Menschen. Deren Vorwissen zu Ihrem Projekt ist allerdings: null. Die Jury braucht keine Namen von Projektbeteiligten und keine Chronologie, sie muss Ihr Projekt auf Anhieb verstehen. Beschreiben Sie daher die Ausgangslage, Ihre Strategie und Ihre Ziele, die kreative Leitidee, die Umsetzung und zuletzt den messbaren Erfolg Ihres Projektes. Erzählen Sie die Geschichte Ihres Projektes im Bewerbungsformular so, als ob Sie einer wildfremden und nur mäßig interessierten Person gegenüberstehen würden. Testen Sie bei solchen Personen, ob Ihre Bewerbung funktioniert.

3. Die Jury dreimal zum Nicken bringen und einmal überraschen

Die Jury hat in ihrer Sitzung wenig Zeit, um sehr viele Bewerbungen zu prüfen. Verzichten Sie bei der Beschreibung auf werbliche Superlative, bleiben Sie sachlich und bei der Wahrheit. Beziehen Sie lieber die Jury mit ein, etwa, indem Sie die Jurorinnen und Juroren direkt ansprechen. (Zum Beispiel so: Nach dem Überfall der Hamas auf Israel kam es an unserer Schule zu scharfen Kontroversen unter den Schülerinnen und Schülern. Dabei wurden drei muslimische Mädchen aufgrund des getragenen Kopftuchs von Mitschülern körperlich angegangen. Können Sie sich als Mitglied der Jury vorstellen, was dieses Verhalten in den Mädchen ausgelöst hat? Wir wurden Zeuginnen und Zeugen ihrer Bestürzung und haben uns gesagt: So kann es an unserer Schule nicht weitergehen.)

Mit dieser Beschreibung der Ausgangslage haben Sie die Jury zum Nicken gebracht, weil es so an der Schule wirklich nicht weitergehen kann. Gelingt es Ihnen, die Mitglieder der Jury noch zwei weitere Male zum Nicken zu bringen und sie in ihrer Bewerbung wenigstens einmal positiv zu überraschen, sind Sie eine Runde weiter.

Viel Erfolg!

© Roman Samborskyi / Shutterstock.com
© Roman Samborskyi / Shutterstock.com

Gewinner 2023: Die Schützen gegen Rechts

Wer noch zögert, ob das eigene Projekt preiswürdig ist, kann sich an den Siegerprojekten aus dem Jahr 2023 orientieren. Die größten Siegchancen haben Initiativen, die gleichzeitig mit Substanz und mit Originalität überzeugen können.

Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging im vergangenen Jahr an die katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt für das Projekt „Kirche für Demokratie. Verantwortung übernehmen – Teilhabe stärken“. Das Projekt entfaltet seit 2013 eine breite Wirkung in die Gesellschaft Sachsen-Anhalts hinein. Dabei wurden bisher 20 Ehrenamtliche zu Demokratieberaterinnen und -beratern ausgebildet, die sich an ihren Arbeitsplätzen und in katholischen Organisationen gegen Diskriminierung und Rassismus engagieren.

Den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Preis gewann 2023 der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend mit dem Projekt „Schützen gegen Rechts“. Damit grenzt sich die Schützenjugend klar gegen Versuche einer rechtspopulistischen und -extremistischen Vereinnahmung des Schützenwesens ab. Das Leitmotiv der St. Sebastianus-Schützen „Glaube – Sitte – Heimat“ wird inklusiv verstanden und nicht einem rechten Diskurs überlassen. O-Ton der Jungschützen: „Heimat ist für uns der Ort, an dem uns alle Menschen willkommen sind, egal welche Hautfarbe, welche Religion, welches Geschlecht sie haben oder wen sie lieben. Wir grenzen niemanden aus und sind offen für Vielfalt.“

Ein Beitrag von:
© Jürgen Hinterleithner
freier Autor

Hans Pöllmann

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