Frauen.Können.Kirche.
Das Plakat aus der Initaitive „1000 gute Gründe“ des Erzbistums Paderborn bildet eine Selbstverständlichkeit ab. Natürlich können Frauen Kirche. Sie sind in den unterschiedlichsten Feldern engagiert und müssen eigentlich niemandem beweisen, dass sie das gut und kompetent tun.
Eigentlich. Denn es gibt eben auch die andere Wirklichkeit. Jene Wirklichkeit, in der veraltete Rollenbilder immer noch Macht haben und Frauen Grenzen setzen. Die Wirklichkeit, dass männliche Netzwerke undurchlässig sind und Frauen bei Entscheidungen nicht einbezogen sind, auch wenn sie selbst davon betroffen sind. Die Wirklichkeit, dass Care-Arbeit oft allein Frauensache ist. Die Wirklichkeit, dass Frauen ihre Berufung zu Diensten und Ämtern in der Kirche oft nicht leben können. Die Wirklichkeit, dass Frauen die Kirche auch enttäuscht verlassen, wenn sie sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten nicht einbringen können. Die Reihe ließe sich fortsetzen.
Damit die Wirklichkeit immer besser wird
Es gibt also noch viel zu tun, und zahlreiche Frauen an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Funktionen engagieren sich dafür, dass die Wirklichkeit immer besser wird.
Übrigens nicht nur für sich selbst. Weil Frauen Kirche können und sich ihren Raum nehmen, hat sich schon einiges verändert – für alle. Weil Frauen Kirche gestalten und (Leitungs-)Verantwortung übernehmen, verändern sie auch die Kultur. Etwa dann, wenn es zunehmend flexible Arbeitszeiten für alle gibt, wenn Leitungspositionen in Teilzeit ausgeschrieben oder wenn Leitungsaufgaben bewusst paritätisch vergeben werden.
Ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Kirche wird sein, ob es gemeinsam gelingt, von Mensch zu Mensch Kultur zu verwandeln – und ob das auch zu veränderten Rahmenbedingungen und Haltungen sowie zu rechtlichen Konsequenzen führt.