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© Foto: Littlekidmoment / Shutterstock.com

Pastorale Räume weiter denken

Die Pastoralen Räume sollen sich an den Lebensthemen der Menschen orientieren. Welche sind das und wo könnten Schwerpunkte liegen?

100 Sekunden "Pastorale Räume weiter denken"

Das Video führt kurz und knapp in das Thema „Pastorale Räume weiter denken“ ein. Die zentralen Aussagen lauten:

  • Menschen kehren der Kirche auch deshalb den Rücken, weil sie nichts mehr mit ihrem Leben zu tun hat.
  • Wenn sich Lebenswelten verändern, muss sich auch unser Handeln verändern und wir uns konsequent ausrichten: auf all das, was Menschen bewegt.
  • Erkennen die Menschen durch unser pastorales Handeln einen Mehrwert für ihr eigenes Leben?

Pastorale Räume als Pastorale Handlungsräume verstehen

„Pastorale Räume weiter denken“ – für viele ist das ein Gähn-Thema. Kein Wunder. Oft genug verbinden wir mit Pastoralen Räumen Struktur-Fragen, an denen wir uns abarbeiten. Dabei steht im Zukunftsbild ein geradezu prophetischer Satz, der ganz oft überlesen wird. Auf den Punkt gebracht lautet er: Die Pastoralen Räume leben ganz aus den Bedürfnissen der Menschen – oder sie scheitern.

Am gesellschaftlichen Wandel beobachten wir, wie sich die These bewahrheitet. Menschen kehren der Kirche auch deshalb den Rücken, weil sie nichts mehr mit ihrem Leben zu tun hat. Deutlicher geht’s ja nicht. Der Frust ist überall mit Händen zu greifen.

Ausrichten auf das, was die Menschen bewegt

Gleichzeitig hat sich unser Auftrag als Christinnen und Christen ja nicht verändert. Nämlich: die Frohe Botschaft zu leben und zu verkündigen. Im Grund ist es ganz einfach und doch ganz schwer: Wenn sich Lebenswelten verändern, muss sich auch unser Handeln verändern. Dafür müssen wir unbedingt den nächsten Schritt gehen: Pastorale Räume als Pastorale Handlungsräume zu verstehen – was ist damit gemeint? Dass wir uns konsequent ausrichten: auf all das, was Menschen bewegt.

Und das sind natürlich diejenigen, die in der Kirche ihre Heimat gefunden haben. Aber auch all die Distanzierten, mal näher, mal ganz weit weg. Und noch weiter: Wo können wir Gott auch dort ins Spiel bringen, wo er gar keine Rolle spielt? Völlig klar: All diese Menschen haben ziemlich unterschiedliche Bedürfnisse. Wir werden daran gemessen, wie wir auf diese Bedürfnisse eingehen. Unsere Gretchenfrage ist: Erkennen die Menschen durch unser pastorales Handeln einen Mehrwert für ihr eigenes Leben?

Zentrale Aussagen:

  • Menschen kehren der Kirche auch deshalb den Rücken, weil sie nichts mehr mit ihrem Leben zu tun hat.
  • Wenn sich Lebenswelten verändern, muss sich auch unser Handeln verändern und wir uns konsequent ausrichten: auf all das, was Menschen bewegt.
  • Erkennen die Menschen durch unser pastorales Handeln einen Mehrwert für ihr eigenes Leben?
© Foto: Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com
© Foto: Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com

Erfahrungen aus dem digitalen Freiraum zum Schlüsselthema

Zum Schlüsselthema “Pastorale Räume weiter denken” fand am 10. Dezember 2020 ein digitaler Dialograum statt, um das Thema zu vertiefen und weiterzuentwickeln. Die Pastoralen Räume seien für viele Menschen doch nur ein Gähn-Thema, provozierten die Teamleader Alina Brinkmann und Tobias Heinrich beim Diözesantag 2020. Dabei müsse man nur die Chance begreifen, sie zu Pastoralen Handlungs-Räumen zu gestalten: „Die Pastoralen Räume leben ganz aus den Bedürfnissen der Menschen – oder sie scheitern.“ Engagierte Debatten der 68 angemeldeten Teilnehmenden im Freiraum belegen das Interesse daran, die Idee der Pastoralen Räume endlich zum Fliegen zu bringen. Neben den Chancen und Herausforderungen ging es dabei auch um zentrale inhaltliche Fragen: Wenn sich die Pastoralen Räume an den Lebensthemen der Menschen orientieren, welche sind das und wo könnten Schwerpunkte liegen?

Viele Wortmeldungen in den moderierten Dialogräumen betonen die Chancen eines größeren Raumes für attraktive und qualitativ gute Angebote für einen weiter gefassten Zielgruppenkreis – zum Beispiel für Jugendliche. Dem steht die Beobachtung gegenüber: „Große Räume haben leider auch weite Wege.“ In diesem Kontext spielen die Hindernisse in ländlichen Gebieten sowie die Perspektiven von einkommensschwachen oder in der Mobilität eingeschränkten Menschen eine wichtige Rolle.

Vernetzung, Kommunikation und Digitalisierung haben entscheidende Bedeutung

Aber auch wo dies keine Einschränkung darstellt, gewinnen Aspekte der Vernetzung, Kommunikation und Digitalisierung entscheidend an Bedeutung. „Corona hat mir gezeigt, dass Beziehungen im Nahraum wichtiger sind als vorher gedacht“, fasst eine Wortmeldung zusammen: Das sei eine Herausforderung gerade für größer werdende Räume. Weitere Beiträge erinnern an das Vorhandensein lokaler Verbundenheit und  daran, dass es noch immer vor Ort viele ehrenamtlich engagierte Menschen gebe. Diese würden aber nicht automatisch von den Pastoralteams wahrgenommen. Bedürfnisse verbinden – auch das ist eine Erkenntnis aus den Dialogräumen. Und sie bieten Chancen, weil sie den Horizont weiten und Anknüpfungspunkte mit unterschiedlichen, auch kirchlich fernstehenden Menschen bieten. Ganz oben auf der Liste stehen Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene und Familien. Wenn die Bedürfnisse der Menschen der Schlüssel sind, worauf müssen wir dann unser pastorales Handeln konzentrieren? Unter den vielen Antworten sticht eine Formel heraus: „Konzentrieren auf die Vision und Aufgaben abgeben.“

Teamleaderinnen/-leader des Schlüsselthemas "Pastorale Räume weiter denken"

Alina Sivaraj

Abteilung Leben im Pastoralen Raum
Kontakt
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generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
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