„Prävention von sexualisierter Gewalt braucht Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Vorbilder“, stellt Vanessa Meier-Henrich, Präventionsbeauftragte des Erzbistums Paderborn, heraus. „Daher freut es mich sehr, dass Erzbischof Bentz und die Bistumsleitung mit gutem Beispiel vorangehen und so die Wichtigkeit und Relevanz der Präventionsschulungen deutlich machen.“ Das Thema der Auffrischungsschulungen richtet sich immer individuell nach der Gruppenzusammensetzung. „Es macht natürlich einen Unterschied, ob Kleriker, Gemeindereferenten, Kita-Leitungen oder Kirchenmusiker die Schulung besuchen“, erklärt Meier-Henrich. Wurden noch vor fünf Jahren die meisten Schulungen zum Thema Geistlicher Missbrauchen abgehalten, sind mittlerweile Peergewalt und Cybergrooming wichtige Themen geworden.
Cybergrooming ist ein sehr aktuelles Thema
Unter Peergewalt und Cybergrooming ist die Gewalt unter Kindern und Jugendlichen zu verstehen. Bei etwa einem Viertel der angezeigten Fälle sexualisierter Gewalt sind die Beschuldigten unter 18 Jahre alt. Hohe Zahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik stehen zudem für Übergriffe in digitalen Räumen. Daher gibt es ein eigenes Angebot zu dieser Thematik, die sich der Sensibilisierung und Kompetenzstärkung im Umgang mit Peer-Gewalt und Cybergrooming widmet und fundierte Einblicke in die Dynamiken dieser besorgniserregenden Phänomene liefert und präventive Strategien aufzeigt.
Ein ganz besonderer Dank gilt in diesem Zuge auch den zahlreichen Engagierten im Erzbistum, die sich durch Qualifizierungsschulungen weiterbilden, um dann selbst Erstschulungen durchführen zu können. „Das nimmt uns sehr viel Arbeit ab“, verdeutlicht Vanessa Meier-Henrich. Denn auf NRW-Ebene ist es möglich, sich zum Schulungsreferenten zu qualifizieren, um nach Beauftragung durch die Präventionsbeauftragte Präventions-Erstschulungen für die Handlungshilfe Kindheit und Jugend, Alten-, Behinderten- und Gesundheitshilfe durchführen zu können.