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Wenn Zeiten sich wenden

Blog-Beitrag vom Ständigen Vertreter Prälat Thomas Dornseifer

Auf ein Neues! Diese Worte haben sich die meisten von uns vermutlich vor einigen Tagen zugesagt. Jedes Jahresende bedeutet eine Wende – für jede und jeden auf ganz persönliche Weise. Aus der Perspektive der Weltgemeinschaft war 2022 als Jahr eine handfeste Zäsur: Als Russland seinen Angriff auf die Ukraine startete, sprach Bundeskanzler Olaf Scholz von einer Zeitenwende. Zu Recht?

Die Geburt Jesu gilt – übrigens nicht nur für Christinnen und Christen, sondern auch in der Geschichtsschreibung – als Beginn einer neuen Zeitrechnung und damit als Wende der Zeiten. Ist es legitim, zwischen einem Schreckens-Ereignis, das im Februar 2022 im Herzen Europas seinen Anfang nahm, und dem epochalen Heils-Ereignis unserer Zeit vor rund 2000 Jahren verbale Parallelen zu ziehen? Grundsätzlich betrachtet sicher nicht: Das eine ist grausame, irdische Realpolitik, das andere berührt den Urgrund unseres Glaubens.

Woran es aber keinen Zweifel geben kann: Nachdem die Welt schon durch die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren aus dem Gleichgewicht geraten und quasi aus der Zeit gefallen schien, haben sich die Zeiten durch den russischen Angriffskrieg nochmals dramatisch geändert. Dieser Krieg zwingt noch immer unschuldige Männer zum Kämpfen und ihre Frauen, Kinder und Angehörige zur Flucht. In so vielen Kontexten ist von Krise die Rede: in Bezug auf Flüchtlingsströme, Energieknappheit und Inflation – die Klimakrise noch nicht mitgezählt. All das legt die Auswirkungen schonungslos offen, die Entscheidungen in einer globalisierten Welt in immer schnellerem Tempo mit sich bringen. Ja, Zeiten wenden sich – und zwar immer rapider.

Wege mutig weiter gehen

Zu all dem erleben wir als Kirche beständig neue Wendungen in einer seit Jahren bestehenden Vertrauenskrise. In und zu dieser Krise müssen wir uns verhalten – unsere Zukunft hängt davon ab. Einen bedeutsamen Schritt hat unserer Erzbischof em. Hans-Josef Becker im vergangenen Jahr gemacht: Durch seinen vorzeitigen Amtsverzicht wollte er sein Erzbistum in jüngere Hände legen und das Tor zur Zukunft öffnen. Das markiert nach fast 20 Jahren das Ende einer Ära und somit ebenfalls eine Zäsur. Zugleich spiegelt dieser Schritt eine uneitle vorausschauende Haltung, die größten Respekt verdient.

Auch in unserem Erzbistum wenden sich also aktuell die Zeiten – personell und programmatisch. Es gilt jetzt, das Feld für den Nachfolger unseres emeritierten Erzbischofs vorzubereiten und die zahlreichen Wege – vom Diözesanen Weg über den Synodalen Weg bis zum weltsynodalen Prozess – mutig weiter zu gehen. Als Ständiger Vertreter, der ich seit der Wahl unseres Diözesanadministrators Monsignore Dr. Michael Bredeck bin, gebe ich Ihnen meine Zusage: Wir arbeiten im Moment redlich daran, dem neuen Erzbischof einen möglichst guten Einstieg in die Zukunfts-Wege unserer Erzdiözese zu geben – mit Ihnen zusammen!

Wir wissen noch nicht, wer am Ende als Hirte unser Erzbistum leitet. Wir hoffen darauf, dass es uns bis zum Liborifest 2023 offenbar wird – die Entscheidung wird die Zeit brauchen, die sie braucht, wie man so schön sagt. Wir vertrauen dabei auf die Fügung des Heiligen Geistes. Durch alle Zeiten hindurch, egal wie schnell sie sich auch wenden.

Ihr
Prälat Thomas Dornseifer

„Es gilt jetzt, das Feld für den Nachfolger unseres emeritierten Erzbischofs vorzubereiten und die zahlreichen Wege – vom Diözesanen Weg über den Synodalen Weg bis zum weltsynodalen Prozess – mutig weiter zu gehen.“

Prälat Thomas Dorseifer
Ständiger Vertreter

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