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News
29. Juli 2019

Wandel durch Beteiligung

26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Erzbistum schließen "Facilitation"-Fortbildung ab.

In der Katholischen Akademie Schwerte ist jetzt der vierte und letzte Teil der Facilitation-Ausbildung im Erzbistum Paderborn zu Ende gegangen. Die insgesamt 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich jetzt „Facilitatoren“ und „Facilitatorinnen“ nennen. Diese schaffen in den Einrichtungen, in denen sie arbeiten, einen Rahmen, der alle Betroffenen an Veränderungsprozessen beteiligt. „Wandel durch Beteiligung“ lautete entsprechend der Titel der Veranstaltung.

„Facilitation fördert eine Kultur der Experimentier- und Fehlerfreundlichkeit“, so Ludger Vollenkemper von der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB), der die Durchführung der Fortbildung 2017 angeregt und organisiert hatte. „Sie zielt auf Selbststeuerung der Menschen, auf Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, auf Vielfalt und Wandel durch Dialog. Damit greift der-Ansatz zentrale Themen und Anliegen unseres Zukunftsbildes auf und passt daher sehr gut zu den aktuellen Herausforderungen im Erzbistum Paderborn.“

Die Fortbildung „Wandel durch Beteiligung“, wurde durch die „Kommunikationslotsen“ aus Köln unter Leitung von Frau Roswitha Vesper für das Erzbistum Paderborn durchgeführt. An der Fortbildung nahmen Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Arbeitsfeldern im Erzbistum teil. Dieser Mix aus Gemeindereferentinnen und -referenten, Priestern, Sozialpädagogen und Theologen machte den besonderen Reiz dieser Fortbildung aus.

Wir haben zwei Teilnehmer und eine Teilnehmerin gefragt: Wie wollen Sie künftig als Facilitatoren wirken?

Die Potentiale der Menschen zum Strahlen bringen

Die Teilnahme hat mich gereizt, weil ich in der Ausschreibung viele Überschneidungen mit den Zielen der „Lokalen Kirchenentwicklung“ entdeckt habe, für die ich in Beverungen beauftragt bin – ich denke da vor allem an das Stichwort „Partizipation“. Bei der Fortbildung hat mich dann vor allem beeindruckt, dass Gespräche zu überraschenden, ungeahnten Ergebnissen führen können, wenn man als Facilitator einen anderen Rahmen für die Gesprächskultur setzt. Außerdem ist es möglich, gemeinsam jene Schätze an Wissen, Erfahrungen und Fähigkeiten zu heben, die in einer Gruppe vorhanden sind. Ebenfalls faszinierend fand ich, wie mit dem Ansatz der Facilitation in einer Gruppe eine Atmosphäre entsteht, in der alle Beteiligten nicht nur gehört werden, sondern dass auch alle relevanten Beiträge Auswirkungen haben. Nun möchte ich natürlich das Gelernte in der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Beverungen einbringen, in der ich eingesetzt bin, zum Beispiel mit dem Ziel, möglichst viele Menschen in die Lokale Kirchenentwicklung in unserer Pfarrei einzubinden. Aber ich möchte auch unser neues Konzept für die Erstkommunionvorbereitung gut an den Start bringen. Mit den Prinzipien und Methoden der Facilitation sollte es möglich sein, die Potentiale der Kommunionkinder, der Eltern, der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden zu entdecken, zu entfalten und zum Strahlen zu bringen. Übrigens: Zwischen den Modulen habe ich einzelne Methoden der Facilitation bei Veranstaltungen schon ausprobiert. Die Rückmeldung war, dass die Fortbildung, die ich da mache, wohl gut sein müsse, da bei den Veranstaltungen ein anderer Geist bemerkbar gewesen sei…

Pastor Stephan Massolle, Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Beverungen

Facilitatoren: stets zu Diensten und oft unsichtbar

Als Referentin für den interreligiösen Dialog war ich auf der Suche nach Methoden, um Haupt- und Ehrenamtliche mit vielfältigen Ansichten zusammenzubringen. Wie kann man z.B. Menschen, die Widerstand gegen den interreligiösen Dialog empfinden, einen Resonanzraum bieten? Wie kann ich möglichst viele Menschen beteiligen und Entscheidungen mit ihnen gemeinsam treffen? Bei der Fortbildung habe ich dann gelernt, dass ein guter Facilitator stets zu Diensten und oft unsichtbar am Werk ist. Er schafft den notwendigen Rahmen, damit das Wissen, das in Menschen und Systemen steckt, gehoben werden kann. Dazu müssen Menschen sich so wohl fühlen, dass sie ihre Potenziale gerne einbringen – als Gewinn für die ganze Gruppe. Das funktioniert aber nur, wenn die Grundhaltung stimmt und man z.B. davon ausgeht, dass auf jedem Stuhl eine Führungsperson sitzt. Damit ist gemeint, dass jeder und jede für das verantwortlich ist, war er oder sie in eine Gruppe gibt. Die Verantwortung für die Qualität der Ergebnisse wird also geteilt. Einsetzen kann ich die Fortbildung im September, wenn wir wieder Multipilikatoren für den interreligiösen Dialog ausbilden – diese Männer und Frauen sind nichts anderes als Facilitatoren für interreligiöse Begegnungen. Und dann haben wir in unserer Hauptabteilung Pastorale Dienste eine Pilotgruppe gegründet, um die Arbeitsweise weiterzuentwickeln. Auch dort können wir das Gelernte weitergeben.

Eva-Maria Leifeld, Referentin für interreligiösen Dialog in der Hauptabteilung Pastorale Dienste

Echte Partizipation: Ein Einfallstor für den Heiligen Geist

Geweckt hat mein Interesse das Stichwort „Partizipation“, eine Haltung, die in der Facilitation-Fortbildung großgeschrieben wird. Seit meinem Berufseinstieg als Gemeindereferent arbeite ich in einem Prozess, in dessen Verlauf zwei Pastoralverbünde zu einem Pastoralen Raum werden sollen. Und das funktioniert nur, wenn die verschiedensten Interessen und Sichtweisen gehört und ein Maximum an Partizipation versucht wird. Tatsächlich hat mir die Fortbildung dann in beeindruckender Weise gezeigt, was für eine Kultur in Gruppen, einer Kirchengemeinde oder in einem Unternehmen herrschen muss, damit Partizipation gelingt – zum Beispiel muss jeder Verdacht einer „Scheinpartizipation“ ausgeräumt werden. Bei echter Partizipation kann man nie wissen, wohin ein Wandlungsprozess führt, weil die beteiligten Menschen selbst am besten wissen, was gut für sie ist. So gesehen kann echte Partizipation ein Einfallstor für den Heiligen Geist sein und ermuntern, das Vertraute zu verlassen und neue, innovative Wege zu gehen. Entsprechend möchte ich in den Gruppen, mit denen ich künftig zusammenarbeiten werde, eine Kultur schaffen, in der offen und ehrlich über Themen und Anliegen gesprochen werden kann und jeder, der mitwirkt, Verantwortung für die Qualität und den Verlauf der Diskussion übernimmt.

Stefan Kaiser, Gemeindereferent, Mitarbeiter im Katholischen Forum Dortmund

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