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Von der flächendeckenden Versorgung zu Schwerpunktsetzungen

Die territoriale Seelsorge richtet sich neu aus. Damit das Modell für die Zukunft umgesetzt werden kann, arbeiten viele Ebenen zusammen

Die territoriale Seelsorge steht mitten in großen Umbrüchen, die sich in den kommenden Jahren noch verstärken werden. Der Mitgliederschwund sowie rückläufige Zahlen beim pastoralen Personal, beim Gottesdienstbesuch und Veränderungen im ehrenamtlichen Engagement machen klar: Es gibt kein „Weiter so“! Angesichts der kirchlichen und gesellschaftlichen Umbrüche benötigt die territoriale Seelsorge eine grundlegende Neuausrichtung.

Ausgehend von dem Kirchenbild, das Zukunftsbild und Zielbild für das Erzbistum beschreiben, ist seit Sommer 2022 ein Zukunftsmodell für die territoriale Seelsorge entstanden. Es schildert, wie sich die Pastoral vor Ort künftig aufstellen muss, damit sie zukunftsfähig ist. Auf rund 40 Veranstaltungen im Erzbistum erfolgte eine Vorstellung des Modells, zuletzt auf der Dechantenkonferenz im November. Aufgrund der dort geäußerten Resonanzen wurde es mehrfach überarbeitet. Inzwischen gibt es große Zustimmung der Bistumsleitung, den diözesanen Gremien und der mittleren Ebene, so dass das Modell nun konkretisiert und umgesetzt werden kann.

Umfangreiche Informationen zum Modell

Auf der Seite „Pastorale Informationen“ stehen umfangreiche Informationen zur Verfügung, die die Neuausrichtung der Pastoral bis ins Detail erläutern. Zentrale Stichworte lauten:

  • eine Pastoral, die sich an den Lebensthemen der Menschen orientiert, statt einer Pastoral, die auf territoriale Versorgung setzt
  • ein missionarischer und ein diakonischer Schwerpunkt in jedem Pastoralen Raum
  • verlässliche Orte für die Feier der Eucharistie und der Sakramente in jedem Pastoralen Raum (in wenigen zentralen Kirchen)
  • eigenverantwortliches und selbstorganisiertes ehrenamtliches Engagement – auch im liturgischen Bereich
  • mehr Kooperationen und Vernetzungen über den Pastoralen Raum hinaus

Ein Umbruch für das gesamte Erzbistum

„Diese Neuausrichtung bedeutet einen Umbruch für das gesamte Erzbistum“, sagt Stephan Lange, Leiter der Abteilung „Leben im Pastoralen Raum“ im Bereich Pastorale Dienste. „Und weil das so ist, sollen die konkreten Maßnahmen nicht nur durch den Bereich Pastorale Dienste entwickelt und vorgeschlagen werden.“ Lange berichtet, dass die Bereichsleitungen des Generalvikariates beschlossen haben, für die bestmögliche Umsetzung des „Zukunftsmodells für die territoriale Seelsorge“ zusammenzuarbeiten. „Die Neuausrichtung der Pastoral berührt so viele Themen und Projekte, dass Pastoral und Verwaltung nur gemeinsam die notwendigen Lösungen finden können.“

Als Beispiel nennt Stephan Lange die Personalplanung: „Wie können die missionarischen und diakonischen Schwerpunkte in Stellenbeschreibungen berücksichtigt werden?“ Als weiteres Beispiel nennt er die Finanzen: „Wie können die Schwerpunkte im Pastoralen Raum finanziell ausgestattet werden?“ Lange verweist auch auf die Immobilienstrategie, für die die Bereiche Finanzen, Bauen und Pastorale Dienste schon intensiv zusammenarbeiten: „Wie kann die Neuausrichtung der Pastoral in laufenden und künftigen Immobilienprozessen berücksichtigt werden?“

Bereichsübergreifende Arbeitsstrukturen

Damit solche Fragen geklärt werden können, habe man eine bereichsübergreifende Arbeitsstruktur aufgebaut, so Lange. „Die unterschiedlichen Bereiche des Erzbischöflichen Generalvikariates erarbeiten hier gemeinsam bis Sommer 2024 notwendige Lösungen für die Umsetzung des Zukunftsmodells.“ Neben den bereits genannten Themen gehe es auch um Fragen zur Personalentwicklung, Einbindung von Schule und Kategorialseelsorge, Ehrenamtsförderung, Intensivierung der Zusammenarbeit von Caritas und Sozialverbänden mit der Pastoral, die Vielfalt der liturgischen Formen und Ressourcenverschiebungen bei den Finanzen. Weiterhin würden auch Themen wie Rechtsträgerschaften, Digitalisierung, Kommunikation besprochen.

Lange betont auch die Bedeutung der Dekanate bei der Umsetzung des Modells: Sie seien eine wichtige Schnittstelle für die Kommunikation des Zukunftsmodells und für die Unterstützung der Pastoralen Räume.

 

Kein zentraler Startschuss

Das Modell „Zukunft der territorialen Seelsorge“ beginnt nicht mit einem zentralen Startschuss. „Die Pastoralen Räume entscheiden selbst, mit welcher Fragestellung sie beginnen und wann der geeignete Zeitpunkt ist, mit der Umsetzung des Modells zu starten. Veränderungen beim hauptamtlichen Personal können zum Beispiel eine gute Möglichkeit sein, die Neuausrichtung anzugehen. Der Einstieg in ein Immobilienkonzept ist eine andere Möglichkeit. Manche Pastoralen Räume sind schon auf dem Weg.“

Ein Beitrag von:
Redaktion

Dr. Claudia Nieser

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