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News
09. Mai 2023
Dortmund

Treffen, sehen, gemeinsam gehen

Konvent der jüngeren Priester in der Kommende in Dortmund

Wie sieht der priesterliche Dienst in zehn bis zwanzig Jahren aus? Über diese und andere zukunftsweisende Fragen haben sich die jüngeren Priester des Erzbistums Paderborn mit der Bistumsleitung ausgetauscht. In die Kommende in Dortmund waren dazu alle Priester eingeladen, die im Jahre 2035 noch mindestens zehn Jahre im Dienst sein werden.

Spiritual Christian Städter brachte zu Beginn die derzeitige Situation junger Priester in einem Impulsvortrag so zum Ausdruck: „Wir sehen, wie uns etwas Kleines, Unscheinbares gelingt, und zugleich sehen wir auch, wie Schönes, Altes, Großes vergeht. Manche von uns bringt der Arbeitsalltag – bei all dem Positiven und Schönen – auch an seine Grenzen: körperlich, mental und auch geistlich. Wie stützen wir uns angesichts dieser Spannung gegenseitig?“ Darüber hinaus sollte die Intention des Konvents sein „auf das [zu] schauen, was heute unserer Einschätzung nach gelingt, was unserem Auftrag zu entsprechen scheint und werden das gleichsam auf die Zukunft hin extrapolieren. Wir werden nicht nur über das reden, was schwierig ist, was nicht mehr geht, was im Wege steht, sondern auch das Gelingende und Wachsende in den Blick nehmen.“

Plötzlich ein vertrautes Gesicht im Gottesdienst

Aus diesem Grund waren alle Anwesenden nach dem Impulsvortrag dazu eingeladen eine positive Geschichte aus ihrem beruflichen Alltag zu erzählen. Pastor Johannes Sanders aus dem Pastoralen Raum Anröchte-Rüthen berichtete beispielsweise von einem Sonntagsgottesdienst, in dem ihm ein Gottesdienstbesucher aus einer der hinteren Reihen sehr bekannt vorkam: „Aber da die Person so weit hinten saß, konnte ich das Gesicht nicht zuordnen. Erst als ich die Kommunion ausgeteilt habe, erkannt ich, dass es ein alter Schulkollege von mir war, den ich zuvor noch nie in der Umgebung gesehen hatte. Nach dem Gottesdienst war er auch leider sofort verschwunden, sodass wir nicht miteinander sprechen konnten“, berichtet Pastor Sanders.

Doch einige Tage später trafen sie sich beim Einkaufen im Supermarkt und dort erfuhr er, dass sein Freund aus Jugendtagen vor einiger Zeit in die Gegend gezogen sei. „Er erzählte mir, dass er sonntags gerne einen der späteren Gottesdienste besuchte, da die Ruhe und Einkehr eine Bereicherung für seinen Alltag seien. Es gäbe nicht nur Beziehungen auf der Erde, sondern auch die Beziehung zu Gott, die sehr wichtig für ihn sei.“ Solche Worte höre Pastor Sanders nicht häufig von jungen Menschen, doch diese Begegnung habe ihm gezeigt, dass auch der jüngeren Generation die Beziehung zu Gott weiterhin wichtig ist. „Und diese Dynamik strahlt aus. Mein Schulkollege sagte mir, dass er in gewisser Weise auch seinen Freundeskreis mitgeprägt habe und dieser vermehrt Interesse an Spiritualität und dem katholischen Glauben zeigt. Das gibt mir Hoffnung und Mut.“

Gesprächsrunde mit der Bistumsleitung

Nach diesem vom Austausch geprägten Vormittag, stand nach Mittag die Bistumsleitung für Fragen zur Verfügung. Im Gespräch mit Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck und Prälat Thomas Dornseifer stellten sich vor allem zwei Fragestellungen heraus: Wie kann Kirche vor Ort in Zukunft gestaltet werden? Sollen Zentren gebildet werden? Und wie kann angesichts der gesellschaftlichen Vielfalt ein gemeinsamer Weg gefunden und gegangen werden?

Das Erzbistum Paderborn ist nicht nur flächenmäßig sehr groß, sondern auch in seiner Struktur sehr divers. In vielen kleinen Gemeinden im Erzbistum ist die Kirche einer der letzten Identifikationspunkte, nachdem immer mehr Vereine, Einkaufsmöglichkeiten und soziale Treffpunkte schließen mussten. Es herrscht eine große Verlustangst auch noch die Kirche, auch wenn es nur das Gebäude allein sei, zu verlieren. Auf der anderen Seite gibt es im Erzbistum aber ebenso großstädtisch geprägte Gebiete, in denen die katholische Kirche nur einer von vielen Playern ist. Wie kann es hinsichtlich dieser Unterschiedlichkeiten gelingen einen gemeinsamen Kurs als Kirche im Erzbistum Paderborn zu finden?

Es gibt nicht die eine Antwort

Eine Antwort auf diese Fragen konnte beim Konvent nicht gefunden werden, sicherlich, weil es die eine allgemeingültige Antwort nicht gibt. Dennoch stünde fest, dass der Weg nur gemeinsam gegangen werden kann. „Die wichtigste Erkenntnis des Konvents war für mich zu sehen, dass wir nicht allein sind, nicht allein gehen müssen“, so Pastor Sanders. Das gelte nicht nur für die jüngeren Priester, sondern auch mit Blick auf die Bistumsleitung. „Unser Erzbistum ist so groß, da kann die Gefahr bestehen, sich aus dem Blick zu verlieren. Doch die Bistumsleitung hat uns deutlich gemacht, dass sie uns in der Fläche im Blick haben und viel Wert auf die Verbindung der einzelnen Gemeinden mit dem Erzbistum legen.“ Es sei wichtig im Gespräch zu bleiben. „Dafür war der Konvent sehr wertvoll und wichtig und ich bin sehr dankbar für diese Gesprächsmöglichkeit und die damit verbundene Wertschätzung“, resümiert Pastor Johannes Sanders und würde sich freuen, „wenn Treffen dieser Art regelmäßig stattfinden würden.“

Ein Beitrag von:
Redakteurin

Lena Jordan

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