Ein Beispiel für eine Theologie am Puls der Zeit ist für mich das Graduiertenkolleg der Theologischen Fakultät Paderborn. Unter dem programmatischen Titel „Kirche-Sein in Zeiten der Veränderung“ greift es durch Vernetzung und Kooperationen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Glauben Veränderungen in Kirche und Gesellschaft auf. Es fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs und die interdisziplinäre Forschung – in meinen Augen wird diese vor dem Hintergrund immer komplexerer Problemstellungen in unserer Gesellschaft noch deutlich an Relevanz gewinnen.
Viele weitere Zukunftsthemen stehen auf der gesellschaftlichen Agenda. Zahlreiche Menschen, auch in Teilen unseres Erzbistums, haben zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels bei der Hochwasserkatastrophe im Sommer am eigenen Leib gespürt und erleiden müssen. Gerade in Sachen Klimaschutz muss die Theologie sich zu Wort melden: Die Bewahrung der Schöpfung ist ein ur-christlicher Auftrag, der sich biblisch grundgelegt durch alle Facetten des Glaubenslebens hindurchzieht. Wichtig erscheint mir dabei vor allem die Perspektive der jungen Generation, die eine Vorreiter-Rolle im Einsatz für Klimagerechtigkeit übernimmt und eine Zukunft für sich selber fordert.