Was jetzt beobachtet werden kann, ist eher ein parlamentarischer Weg – und auch Papst Franziskus grenzt ja einen parlamentarischen Weg klar von einem synodalen Weg ab. Mit „parlamentarisch“ meine ich einmal, dass es eine Geschäftsordnungsgrundlage gibt – wobei das bei einem Konzil auch so ist. Aber es geht auch darüber hinaus so zu wie in einem Parlament: Man bildet Allianzen, man macht Kompromisse, man versucht, Leute „einzufangen“ und Andere für bestimmte Aussagen zu gewinnen. Das ist auch alles richtig, aber synodal ist doch noch einmal etwas anderes. Synodal bedeutet, noch mehr aufeinander zu hören, damit zu rechnen, dass der andere eine Position vertritt, die die eigene Position verändern könnte. Und ich sehe bei Einzelnen, nicht bei allen, doch eine sehr starke Festlegung, das eigene Anliegen um jeden Preis durchzubringen. Aber noch steht der Synodale Weg ja sehr am Anfang. Deshalb: Wenn der Synodale Weg wirklich eine Erfahrung von Synodalität bringen würde, die dann auch für die Weltkirche wichtig und bedeutsam wird, wäre das aus meiner Sicht ein großer Erfolg.