Alltagsbegleiterinnen für Einsatz geschult
Zum Team der Alltagsbegleiterinnen im St. Vincenz-Seniorenzentrum gehört seit drei Jahren auch Anita Lingnau: „Ich habe damals eine neue Herausforderung gesucht, die aber unbedingt einen Kontakt mit Menschen beinhalten musste. Auf die Ausschreibung habe ich mich erfolgreich beworben. Zu Beginn gab es Herausforderungen. Aber ich habe eine Aufgabe gefunden, die mich sehr erfüllt.“ Seit 2008 setzt das Altenzentrum auf Alltagsbegleiterinnen und -begleiter. Nach einer dreimonatigen Ausbildung werden die Frauen und Männer, die aus unterschiedlichsten Berufsfeldern kommen, unter stetiger Begleitung und Fortbildung auf den Wohnbereichen eingesetzt. Pro Station zwei Begleiterinnen.
Bis „Paro“ ins Haus kam, waren die Alltagsbegleiterinnen alle im Umgang mit den sogenannten Klappmaulpuppen geschult. „Lotta“ und drei weitere Puppen gehören auch weiter zum Einsatzteam. „Diese Puppen erfordern auch von Beginn an eine hohe Konzentration und brauchen Nähe zu den Bewohnern. Es sind keine Vorstellungen einstudiert, sondern es wird improvisiert, bis ein Gespräch zwischen Alltagsbegleiterin und Senioren beginnt“, erläutert Burkhard Albers den Unterschied zur robotergesteuerten Figur. Beim Einsatz von „Paro“ spreche die Robbe erstmal für sich. Man könne sie wirken lassen und die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Hintergrund beobachten, wie sie mit der Robbe in Kontakt kommen. „Dabei kann man keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern machen. Es ist eher typbedingt.“
Der Glauben eine wichtige Stütze
„Bei den Puppen erinnern sich die Senioren eher an die Kindheit oder Schulzeit, während sie bei der Robbe stark auf die Bewegung reagieren und über die Gefühle ins Gespräch kommen. Es gab schon Fälle, in denen unsere Bewohner kaum noch gesprochen haben, mit der Robbe in der Hand aber wieder zu Worten gefunden haben“, erzählt Anita Lingnau aus dem Alltag.
Lingnau und Albers sind sich auch einig, dass der Glauben eine wichtige Stütze in der Arbeit und den vielfältigen Aufgaben sei. Im Büro von Burkhard Albers erinnert ihn eine Postkarte sichtbar an sein Motiv: „Dienet den Armen mit aller Milde und Ehrfurcht; denn die Armen werden Euch den Himmel öffnen.“ – Zitat Vinzenz von Paul.