logocontainer-upper
Wir-Portal
logocontainer-lower
© Piscine26 / Shutterstock.com

Vielfältig in Einheit zusammenleben

Dritter Pastoraltag der Seelsorgerinnen und Seelsorger der Gemeinden anderer Muttersprache und Ritus im Erzbistum Paderborn

Hauptamtliche Mitarbeitende aus den Gemeinden anderer Muttersprache und Riten (GaM) im Erzbistum Paderborn haben sich jetzt im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum zu ihrem dritten Pastoraltag getroffen. In der Diözese gibt es 28 solcher Gemeinden, darunter sieben katholische Ostkirchen. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der Katholikinnen und Katholiken in diesen Gemeinden allein in Paderborn von 15,8 % auf 18,1 % gestiegen.

© Moritz Kröner / Erzbistum Paderborn
Beim dritten Pastoraltag der muttersprachlichen Gemeinden im Liborianum nahmen die pastoralen, hauptamtlichen Mitarbeitenden aus den verschiedenen muttersprachlichen Gemeinden im Erzbistum teil.

Einander unterstützen

Inzwischen ist es bei diesen Treffen „Tradition“ geworden, dass zu Beginn die Gemeinden von ihren Erfahrungen berichten und diese untereinander austauschen. Konrad Joachim Haase, Teamleitung für die Gemeinden anderer Muttersprachen und Ritus im Erzbischöflichen Generalvikariat, stand für Fragen zur Verfügung, sodass akute Themen direkt zur Sprache kommen konnten. Neben praktischen Themen wie dem Melde- und Aufenthaltswesen, mit dem die Gemeinden viele Migrantinnen und Migranten unterstützen oder der Bezahlung von Angestellten, ging es vor allem um die Zusammenarbeit mit den deutschen Gemeinden und deren Intensivierung. „Sieht die deutsche Kirche nur sich selbst oder kann sie auch von der Weltkirche lernen?“, wurde auf einer Flipchart notiert. Die Frage ist berechtigt, schließlich können die GaM praktische Erfahrungen in der Organisation der Seelsorge für große Gebiete mit wenigen festen Kirchorten vorweisen.

Heimat finden

Thomas Klöter, Leiter des Bereichs Pastorale Dienste, wies darauf hin, dass deutschsprachige Gemeinden und Gemeinden anderer Muttersprachen den gleichen Glauben hätten. Trotzdem werde immer wieder die Erfahrung gemacht, wie wichtig diese Gemeinden seien und dass Personen dort in einer Weise eine Heimat finden könnten, wie es eine deutschsprachige Gemeinde kulturell nicht leisten könne. Dies zeige auch der Zuspruch, den die GaM im Erzbistum erfahren.

Erlebnisse teilen

Am Nachmittag nahm Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz an dem Fachtag teil, was den Teilnehmenden die Möglichkeit gab, sich vorzustellen. Zum Beispiel berichtete Pastoralassistenz Catalina Valverde Cevallos, dass vor allem durch Zuwanderung aus Lateinamerika bei der Spanischen Mission Dortmund mittlerweile 120 Menschen zum Sonntagsgottesdienst kämen, während es zu Beginn noch 30 waren. Erzbischof Dr. Bentz lernte aber auch Sorgen der Gemeinden kennen. So berichtete Pfarrer Dr. Krystof Romanowski von der Polnischen Mission Bielefeld, dass sie eine lebendige Gemeinde seien. 1.500 Gläubige kämen jede Woche zu den Sonntagsmessen, es gebe 90 Messdiener, 60 Kinder in der Sonntagsschule, Musikgruppen, Rosenkranzgruppen und einen Kirchenchor. Jedoch suche die Polnische katholische Mission schon länger nach einer eigenen Kirche, in der sie die tägliche Eucharistie feiern könne. Für einige Hauptamtliche, gerade für die, die allein arbeiten, stellt die Distanz eine große Herausforderung dar. So schilderte Vikar Dr. Victor Anoka von der Afrikanischen Gemeinschaft Bielefeld, wie er sonntags zwischen den Gottesdienstorten Paderborn, Bielefeld und Dortmund pendele. Gerade Jugendliche würden noch mehr geistliche Betreuung benötigen, als er sie allein leisten könne. Ebenso würden viele Gläubige die wöchentliche Sonntagsmesse vor Ort in der Gemeinde vermissen.
Grundsätzlich charakterisierten die Missionen und Gemeinden die Entwicklungen jedoch als positiv. Jede Gruppe konnte ihre Highlights vorstellen, zum Beispiel die Wallfahrt nach Werl der Portugiesischen Mission Dortmund mit jährlich 2500 Teilnehmern oder das Kastanienfest der Italienische Mission Paderborn.

Verbunden durch Jesus Christus

Zum Abschluss des Pastoraltages feierte Erzbischof Dr. Bentz in der Kapuzinerkirche mit den Teilnehmenden einen Gottesdienst. Dabei stellte er heraus, dass die Feier des Gottesdienstes kein „frommes Anhängsel“ am Ende dieses Tages sei. Die Liturgie bündele das Bemühen um die Einheitlichkeit in der Vielfalt im Zeichen dessen, der uns alle verbinde: Jesus Christus. In seiner Predigt über die Geschichte der Emmausjünger stellte der Erzbischof heraus, dass sich in diesem Evangelium drei verbindende Aufträge der Kirche wiederfinden ließen: Weggemeinschaft, Erzählgemeinschaft sowie Mahlgemeinschaft. In diesen Gemeinschaften fänden auch muttersprachliche sowie deutsche Gläubige und Gemeinden immer wieder zusammen.

Konrad Haase und die Mitarbeitenden der Gemeinden anderer Muttersprache freuen sich jederzeit über Anfragen und Ideen für gemeinsame Aktivitäten. Weitere Informationen und Kontakte gibt es unter: https://www.erzbistum-paderborn.de/einrichtungen-gemeinden/gemeinden-anderer-muttersprache/.

Neue Leitlinie der Deutschen Bischofskonferenz

„Auf dem Weg zu einer interkulturellen Communio“ – unter diesem Titel hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am 6. November neue Leitlinien für die Seelsorge in anderen Sprachen und Riten veröffentlicht. Der stetig wachsende Anteil von Gläubigen mit Migrationshintergrund in unseren Diözesen und Pfarreien erfordere dies, schreibt dazu der Vorsitzende der DBK Dr. Georg Bätzing.

Ein Beitrag von:
Redaktionsvolontär

Moritz Kröner

Weitere Einträge

© fizkes / shutterstock.com

News Halt in unhaltbaren Zeiten

Was vermag die institutionelle Jugendhilfe? Wo sind die Grenzen des Möglichen? Elmar Schäfer, Geschäftsführer der Jugendhilfe im Erzbistum Paderborn gemeinnützige GmbH, spricht im Interview über Jugendliche in Schwierigkeiten, Systemsprenger und das Herumalbern mit Jugendlichen als Hoffnungszeichen
© jittawit21 / Shutterstock.com

News Verlässlicher Fahrplan durch weitere Priorisierung

Lokale Immobilienstrategieprozesse laufen voraussichtlich bis Mitte 2030
© alphaspirit.it / Shutterstock.com

News Hoffnung Antrieb zum Handeln

Detlef Herbers, stellvertretender Direktor der Kommende, formuliert seine Gedanken zum Thema Hoffnung in einem Standpunkt. Sein Beitrag ist auf der Homepage des Sozialinstituts veröffentlicht.
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit