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Mit Herz, Seele und Verstand

Pastoralwerkstatt des Dekanates Märkisches Sauerland: Christinnen und Christen sollen Weggemeinschaft der Mutigen werden

Advent, Advent, die Hütte brennt“: Mit diesem provokanten Bild eröffnete Dechant Pfarrer Andreas Schulte im Pfarrheim St. Josef Lendringsen in Menden die Pastoralwerkstatt des Dekanats Märkisches Sauerland.Corona, Krieg, Klima-Katastrophe, kirchliche Missbrauchsskandale. Wir müssen den Teufelskreis aus Angst und Mutlosigkeit durchbrechen“, forderte er weiter. Dagegen stellte Pfarrer Dietmar Schulte aus Iserlohn: „Erlösung, Hilfe, Hoffnung kommt vom Herrn…“ und typisch sauerländisch: „Nur durch Zupacken, Handeln und konkrete Ergebnisse mit allen Katholikinnen und Katholiken kommen wir weiter.“

Viele Ehrenamtliche bei der Pastoralwerkstatt

Und von denen gibt es noch viele in den fünf Pastoralverbünden des Dekanats Märkisches Sauerland. In Menden, St. Vitus Hemer, Balve-Hönnetal, Letmathe und Iserlohn leben über 72.000 katholische Christinnen und Christen in dreißig Gemeinden.

Über eine Gruppe davon, die zahlenmäßig größte der achtzig Teilnehmenden der Pastoralwerkstatt, freute sich Veranstaltungsorganisator und Dekanatsreferent Rainer Beckmann ganz besonders: „Die größte Anzahl Gäste sind heute bei uns die ehrenamtlich-aktiven Gemeindemitglieder“.

Freiwillige Unterstützung war auch Thema von Thomas Kuhr aus der Kommunikationsabteilung des Erzbistums bei der Vorstellung der Initiative „1000 gute Gründe“. Diese lädt Menschen dazu ein, von ihrem Engagement und Glauben, aber auch von Zweifeln und Mutlosigkeit zu erzählen:70.000 Menschen engagieren sich allein ehrenamtlich in unserem Erzbistum Paderborn.Vom Engagement sprach auch Pastor Stefan Tausch, Leiter des Katholischen Forums und Urgestein kirchlicher Basisarbeit am Beispiel des Dortmunder Rückzugs- und Zufluchtsorts Refugium: „Kirche muss zu den Menschen auf die Straße und dem Volk aufs Maul schauen, wo der Schuh drückt“.

Viele Gäste aus Paderborn

Neben Referenten wie Tausch und Mitarbeitenden des Erzbistums waren auch Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck und sein ständiger Vertreter Prälat Thomas Dornseifer nach Menden gekommen, ein Zeichen für die große Bedeutung, die die Bistumsleitung den Pastoralwerkstätten zumisst. Die beiden Bistumsvertreter waren beeindruckt von der Pastoralwerkstatt. „Wir haben hier heute ein sehr ehrliches und realistisches Bild über die Herausforderungen der Zukunft erhalten. Für uns heißt die Fragestellung: Wo kann das Erzbistum Probleme mit lösen, wo geht das nur vor Ort?“ bilanziert Prälat Dornseifer, während der Diözesanadministrator Bredeck motivierte: „So unterschiedlich die Situation in den einzelnen Gemeinden auch ist: Bistumsebene und Pfarrgemeinden vor Ort sind eine Weggemeinschaft.“

Mit der Pastoralwerkstatt in Menden ist ein weiterer Schritt auf dem Diözesanen Weg 2030+ zur Bistumsentwicklung getan. Dr. Annegret Meyer, Markus Freckmann und Stephan Lange vom Leitungsteam Diözesaner Weg aus Paderborn nutzten ihre Redezeit, die Kernaussagen des Zielbildes zu erläutern, damit Möglichkeiten für Veränderung entdeckt und Gestaltungsräume zukünftig genutzt werden können.

Vielfältige Workshops

In den folgenden Themengruppen im Pfarrheim ging es um Leitung und Mitverantwortung. Professor Dr. Oliver Reis, von der Universität Paderborn erläutert: „Der in der Fläche organisierte Katholizismus lebt. In der Zukunft sind Strukturfragen zu klären, etwa wie Ehrenamtliche die Leitung übernehmen können, wenn Hauptamtliche nicht mehr zur Verfügung stehen?“  In den anderen Workshops ging es um „Kirche geht nach draußen“, um Menschen wieder für den Glauben zu motivieren oder über Weiterbildung wieder Brücken zur Religion zu schlagen. Viele konstruktive und kreative Ideen kamen dabei zusammen: Von Sommerkirchen-Aktionen am Fahrradweg längs der Lenne bis zum Aufbau einer Sozialberatung vor Ort. Das war das Ziel, denn Pastoralwerkstätten sollen vor allem konkrete Ergebnisse liefern: „In einem Jahr treffen wir uns zu einer neuen Dekanatsveranstaltung wieder, dann wollen wir sehen, welche Projekte, Erkenntnisse und Erfahrungen zukunftsfähig waren und umgesetzt sind“, erläutert Dekanatsreferent Rainer Beckmann.

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