Natürlich fiebert Aleksandra Reichert, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Letmathe, auf den 13. Dezember 2024 hin. Dann wird die weltweit gefeierte Mond-Installation des britischen Aktionskünstlers Luke Jerram im Kiliansdom in Iserlohn-Letmathe eröffnet. Der Mond ist ein sieben Meter großer Ballon mit einer exakten und maßstabsgerechten Darstellung der Mondoberfläche. Ein Zentimeter auf dem Modell entspricht fünf Kilometern in der Realität „Der Künstler hat für sein Modell hochgenaues Kartenmaterial der Nasa verwendet“, weiß die Gemeindereferentin. Seit Jahren reist das „Museum of the Moon“, wie Luke Jerram seine Kunstinstallation nennt, um die Welt und gastiert in Metropolen wie London, New York und Tokio. Dass es überhaupt gelungen ist, die Ausstellung ins Märkische Sauerland und nach Letmathe zu holen, ist bereits ein Erfolg für das dortige Pastoralteam. Aber lange vor der Eröffnung hat sich ein zweiter bemerkenswerter Effekt eingestellt.
Eingebettet ist die Kunstinstallation nämlich in ein umfassendes Rahmenprogramm, das die Menschen bis ins Neue Jahr 2025 hinein mondsüchtig machen soll: Es gibt (unter anderem) bildende Kunst und viel Musik, es gibt biblische Impulse und einen wissenschaftlichen Vortrag. Bei „Grimm trifft Mond“ tritt gar ein leibhaftiger Nachfahre (wohnhaft in Letmathe) von einem der Brüder Grimm auf und präsentiert Lieder, Gedichte, Geschichten und Märchen rund um den Mond.
Worauf der Künstler Luke Jerram und der Pastoralverbund Letmathe großen Wert legen: Alle lunaren Veranstaltungen im Kiliansdom sind kostenlos. Einzige Ausnahme ist „Christmas Rock unplugged“ am 21. Dezember 2024. Bei dem Konzert tritt die Werbegemeinschaft Letmathe als Veranstalterin auf, die Gemeinde St. Kilian stellt lediglich die Kirche als Ort zur Verfügung. Und auch wenn an diesem Abend Eintrittsgelder verlangt werden, ist das Konzert doch etwas Besonderes: Um der Würde des Gotteshauses als Veranstaltungsort gerecht zu werden, spielen die auftretenden Bands und Solokünstler ohne Verstärker und passen überdies ihr Repertoire an, indem sie auf Stücke mit anzüglichen oder auf andere Weise unpassenden Texten verzichten. Interessanterweise kam der Vorschlag dafür von den Interpreten selbst.