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Kirche ist lebendig!

Blog-Beitrag Generalvikar Alfons Hardt

Die Kirche stand in den letzten Wochen immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei geht es in der bundes-, ja sogar weltweiten Presse leider nicht um positive Schlagzeilen. Die katholische Kirche in Deutschland hat um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu kämpfen. Auch das kirchliche Leben in unserem Erzbistum Paderborn ist mit davon berührt und betroffen. Das lässt auch mich nicht kalt, als Priester und gläubigen Menschen. Auch mit Blick vor die eigene Haustüre stelle ich mir so manche Frage. Eine aber lautet dabei immer auch: Ist denn wirklich alles nur schlecht in unserer Kirche? So eindeutig für viele die Lage der Kirche derzeit wenigstens in Teilen auch zu sein scheint, so eindeutig steht auch fest: Wehklagen führt uns aus dieser Krise nicht heraus.

Jesus ist in seiner Kirche gegenwärtig

Vor 25 Jahren, war Papst Johannes Paul II. zu Gast in Paderborn und feierte mit 80.000 Menschen die Heilige Messe in der Senne. Ich selbst konnte an diesem Tag vor Ort nicht dabei sein, aber ich habe aus Anlass dieses Jubiläums noch einmal in die damalige Predigt des Heiligen Vaters geblickt – und bei zwei Sätzen geradezu aufgehorcht. Der Heilige Vater sagte damals: „Aber niemals dürfen an Bord des Kirchenschiffes Ängstlichkeit und Klagen die Herzen beherrschen. Wir vertrauen auf den Herrn, weil wir an seine lebendige Gegenwart in der Kirche glauben.“

Diese Worte haben auch heute Gültigkeit. Bei allen Herausforderungen gibt es in dieser Kirche immer noch viele Menschen, die an die Gegenwart Jesu in der Kirche glauben und die diesen Glauben, ihren Glauben vor Ort leben. Das sind starke Frauen und Männer aller Generationen, Kinder, junge Erwachsene, Eltern, Großeltern, die sich im Glauben beheimatet fühlen und ihn weitergeben – und das haben sie sich auch trotz aller Debatten oder Corona-Einschränkungen nicht nehmen lassen.

Menschen bauen an Kirche mit

Wir haben als Kirche einen Auftrag. Wir sollen im Licht des Evangeliums, der Frohen Botschaft für Mensch und Leben da sein. Gläubige leisten an vielen Stellen unseres Erzbistums ihren Beitrag zum Gelingen des Auftrags der Kirche – dieses Engagement steht nur nicht immer so sehr im Scheinwerferlicht. Oft lese ich, dass Kirche zum gesellschaftlichen Randakteur geworden ist. Aus dem Blickwinkel der Medienöffentlichkeit mag dies den Eindruck haben. Aber geht es nur darum, im medialen Konzert lautstark mitzuspielen? Zuvorderst muss es der Kirche doch immer um den Menschen gehen – um den Menschen, der trauert, um den Menschen, der krank ist oder der im Sterben nicht allein gelassen werden darf, um Menschen, die in ihrem Leben nach Sinn und Halt suchen. Hier geht es oft um kleine Gesten, die die lebendige Gegenwart Jesu für die Menschen deutlich machen – die aber in der öffentlichen Berichterstattung nur selten im Großen sichtbar sind. Deshalb möchte ich dazu einladen, bei allem Bewusstsein um die Schwächen unserer Kirche auf ihr Gesamtbild zu schauen und auf die vielen Menschen guten Willens zu vertrauen, die Kirche an vielen Orten mitbauen.

Wir machen als Kirche weiter!

Kirche lebt nicht nur in unseren Gotteshäusern und Kirchengemeinden. Kirche im Erzbistum Paderborn wird sichtbar, wenn Kinder in den kirchlichen Kindertagesstätten die Welt und den Glauben entdecken. Kirche ist lebendig in den Schulen in Trägerschaft des Erzbistums, in denen junge Menschen zur verantwortungsbewussten Teilhabe an der Gesellschaft befähigt werden. In Krankenhäusern und Alteneinrichtungen sind Seelsorgerinnen und Seelsorger ganz nahe bei den Menschen. Frauen, Männer und Familien in Krisensituationen finden in den Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen im Erzbistum Begleitung.

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass Jesu Geist durch viele Menschen an vielen Orten wirkt. Und wir machen als Kirche weiter – weil der Herr uns in diese Welt stellt. In die Welt, wie sie ist. Nicht, wie wir sie gerne hätten. Sicherlich war durch die Corona-Krise vieles lange nicht möglich. Aber Menschen haben vielerorts ganz Neues möglich gemacht – weil Jesus in seiner Kirche lebendig gegenwärtig ist.

Es wäre fatal, die Missstände, die es zu bearbeiten gilt, totzuschweigen. Der Synodale Weg als Dialog- und Reformprozess wird weitergehen. Denken wir dabei immer an unseren Auftrag als Kirche, dem Evangelium zu dienen und bei den Menschen zu sein. Wenn es uns gelingt, diesen Auftrag zu erfüllen – und das passiert an vielen Orten – haben wir die Überzeugungskraft der Botschaft Jesu, mit der der Weg aus der Krise beginnen muss.

 

Ihr Generalvikar Alfons Hardt

„Bei allen Herausforderungen gibt es in dieser Kirche immer noch viele Menschen, die an die Gegenwart Jesu in der Kirche glauben und die diesen Glauben, ihren Glauben vor Ort leben. Das sind starke Frauen und Männer aller Generationen, Kinder, junge Erwachsene, Eltern, Großeltern, die sich im Glauben beheimatet fühlen und ihn weitergeben – und das haben sie sich auch trotz aller Debatten oder Corona-Einschränkungen nicht nehmen lassen.

Wir haben als Kirche einen Auftrag. Wir sollen im Licht des Evangeliums, der Frohen Botschaft für Mensch und Leben da sein. Gläubige leisten an vielen Stellen unseres Erzbistums ihren Beitrag zum Gelingen des Auftrags der Kirche – dieses Engagement steht nur nicht immer so sehr im Scheinwerferlicht.“

 

Generalvikar Alfons Hardt

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