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In Kitas treffen Existenz und Evangelium aufeinander

Andreas Altemeier zum gemeinsamen Orientierungsrahmen, der Katholische Kindertageseinrichtungen im Erzbistum unterstützt und bestärkt

Bereits im November vergangenen Jahres wurde der gemeinsame Orientierungsrahmen für Katholische Kindertageseinrichtungen im Erzbistum Paderborn in Kraft gesetzt. Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck und Prälat Thomas Dornseifer sowie die Geschäftsführer der insgesamt sieben Katholischen Kindertageseinrichtungen gem. GmbH besiegelten damals mit ihrer Unterschrift den hohen Stellenwert von Kindertageseinrichtungen für das Erzbistum Paderborn. Die sieben gem. GmbH betreiben 500 kirchliche Kindertageseinrichtungen im Erzbistum, in denen 7.500 Mitarbeitende 30.000 Kinder und ihre Familien betreuen.

Wir haben mit Andreas Altemeier, Leiter der Kompetenzeinheit Kindertageseinrichtungen im Erzbischöflichen Generalvikariat, gesprochen und ihn gefragt, warum der Orientierungsrahmen für das Erzbistum so wichtig ist.

Redaktion

Herr Altemeier, welchen Stellenwert haben katholische Kitas für das Erzbistum und die Gesellschaft?

Andreas Altemeier

Katholische Kindertageseinrichtungen sind Orte, an denen Menschen miteinander den Glauben entdecken und ihn gemeinsam leben. Das sind natürlich die Kinder in der Einrichtung, die pädagogischen Fachkräfte aber auch die Eltern, die Familien der Kinder insgesamt. Die Kita ist eingebettet in den Sozialraum und sie lebt mit den Menschen dort zusammen Gemeinde auf Zeit. Sie feiern miteinander Gottesdienste, sie erzählen vom Leben Jesu und sie versuchen das gemeinsame Leben an dieser Botschaft auszurichten. Die Kindertageseinrichtungen werden wahrgenommen als ein freundliches Gesicht von Kirche und sind oftmals für viele Menschen der einzige Ort, an dem für sie Kirche und Glauben greifbar wird.

Durch die Arbeit in den Kindertageseinrichtungen – durch die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte – wird Gesellschaft mitgestaltet. Das geschieht, in dem mit den Menschen gemeinsam Wege und Lösungen gesucht werden können. Dabei sind Kindertageseinrichtungen oft in der Lage, weitere Hilfen zu vermitteln. Das gilt für den Bereich Beratung als auch für den Bereich Bildung. Durch politisches Engagement und konkrete Hilfen prägen sie die Gesellschaft vor Ort mit. Auch über die einzelnen Einrichtungen hinaus nehmen wir als kirchliche Träger mit einer großen Anzahl von Einrichtungen politischen und gesellschaftlichen Einfluss wahr.

Redaktion

Und warum braucht es nun einen Orientierungsrahmen?

Altemeier

Das Erzbistum Paderborn sucht einen guten Weg in die Zukunft. Einen Weg, der dazu beiträgt, miteinander Kirche und Gesellschaft in den Herausforderungen der Zeit zu leben, und auf diese Weise die frohe Botschaft von Jesus Christus zu verkünden. Wesentliche Gedanken dieser Ausrichtung der Kirche sind im Zielbild 2030+ festgehalten.

Der Orientierungsrahmen wendet dieses Zielbild auf den Bereich der Kindertageseinrichtungen an und beschreibt so in aller Deutlichkeit: Diese Arbeit ist wichtig für uns als Kirche von Paderborn. Der Orientierungsrahmen beschreibt die Kindertageseinrichtungen als selbstverständliche missionarisch-diakonische Orte. Orte, an denen das Evangelium verkündet und den Menschen geholfen wird. In den Kindertageseinrichtungen begegnen die Menschen der christlichen Botschaft aus ihrer je eigenen Lebenswirklichkeit heraus, hier treffen greifbar Existenz und Evangelium aufeinander.

Der Orientierungsrahmen ist Teil eines Gesamtprozesses, der diese Gedanken auf den unterschiedlichen Ebenen entfalten kann. Es stellen sich Fragen, wie: Was bedeuten die Beschreibungen zum Stellenwert der Kindertageseinrichtungen für unsere Arbeit in den unterschiedlichen Gruppierungen, in den Verwaltungsräten der gem. GmbHs, in der Arbeit der pädagogischen Regionalkräfte, im Generalvikariat und, nicht zuletzt, in den Einrichtungen selbst? Wichtig ist die Zusage des Orientierungsrahmens, dass sich die Kirche von Paderborn auch weiterhin in diesem Bereich engagieren wird; auch weiterhin finanzielle, personelle und materielle Mittel einsetzen wird, um diese wichtigen Orte pastoraler Arbeit in der Fläche des Erzbistums zu unterstützen.

Kompetenzeinheit Kindertageseinrichtungen

Die Kompetenzeinheit Kindertageseinrichtungen arbeitet an der Weiterentwicklung des Bereichs kath. Kindertageseinrichtungen und setzt sich für diese Arbeit in den Gremien des Erzbistums, bei den Trägern und in der Politik ein. Dies geschieht durch:

  • das Fortbildungsverzeichnis, das alle katholischen Anbieter bündelt
  • Teamtage im Rahmen spiritueller Auszeiten oder im Rahmen der Zertifizierung zum familienpastoralen Ort
  • ein breit gefächertes Angebot von spirituellen Auszeiten und Exerzitien
  • die Zusammenführung verschiedener Kompetenzen aus den gem. GmbHs, dem Diözesan-Caritasverband und dem Erzbischöflichen Generalvikariat, um gemeinsam diesen wichtigen pastoralen Bereich zu unterstützen

 

Redaktion

Und welche Bedeutung hat der Orientierungsrahmen für die Kitas im Erzbistum?

Altemeier

Zum einen und ich glaube auch als allerwichtigstes die Zusage „wir sind gewollt“, auch und gerade in aller Unterschiedlichkeit. Der Orientierungsrahmen bekräftigt die gute Arbeit der Einrichtungen vor Ort und beschreibt ihren Stellenwert für den Auftrag des Erzbistums Paderborn. Die Teams in den Kitas sind eingeladen, den Orientierungsrahmen in den Blick zu nehmen und auf ihr Handeln hin zu entfalten.

Der Orientierungsrahmen macht Mut zur Zusammenarbeit, indem er die Kitas als einen pastoralen Partner auf Augenhöhe beschreibt. Viele Einrichtungen berichten, wie wichtig solche Vernetzungen, auch mit dem Pastoralteam, für die Arbeit mit den Familien sind.

Besondere Bedeutung hat der Orientierungsrahmen auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die pädagogischen Fachkräfte vor Ort. Neben der Würdigung ihrer Arbeit und der Zusage des Erzbistums und der Träger sich auch in Zukunft in dem Bereich zu engagieren, beschreibt der Orientierungsrahmen es als wesentliche Aufgabe, die Fachkräfte stark zu machen und zu unterstützen. Und er beschreibt die Aufgabe und enthält die Zusage, das auch weiterhin zu tun.

Ein Beitrag von:
Redakteurin

Lena Jordan

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