Dennoch müssen wir uns in den Schulen auf bleibende und neue Herausforderungen einstellen. In Bezug auf Corona zählt dazu weiterhin ein unkalkulierbar hoher Krankenstand bei den Lehrkräften, der Probleme bei der Unterrichtsversorgung befürchten lässt – im verschärften Maß in Grundschulen, wo es keine Maskenpflicht für die Kinder gibt. Für die mittelfristige Zukunft müssen wir das Thema Nachwuchsgewinnung in den Blick nehmen: Es studieren immer weniger junge Menschen Katholische Theologie auf Lehramt. Woran liegt das? Hier müssen wir kreativ werden und zeigen, wie erfüllend es sein kann, mit jungen Leuten den großen Fragen des Lebens nachzugehen – ich für meinen Teil habe das als Religionslehrer immer so empfunden.
Planungssicherheit erwünscht
Nach dem Wechsel des NRW-Schul- und Bildungsministeriums von der FDP zur CDU bleibt abzuwarten, welche neuen Akzente die Landespolitik setzt. Zu hoffen wäre, dass auch bei steigenden Infektionszahlen die Organisation des Schulbetriebes gut geregelt und den Schulleitungen frühzeitige Planungssicherheit gegeben wird. Distanzunterricht wird sich zumindest phasenweise und auf einzelne Lerngruppen begrenzt womöglich nicht vermeiden lassen. Das ist und bleibt ein Problem, denn trotz aller Chancen der Digitalisierung gefährdet das Social Distancing immer das Miteinander und die persönliche Entwicklung.
Die Folgen der Pandemie, aber ganz aktuell auch der Krieg in der Ukraine, erzeugen bei vielen Kindern und Jugendlichen Unsicherheiten. Die Aufnahme von geflüchteten ukrainischen Kindern in den Unterricht kann mit Blick auf interkulturelle Kompetenzen eine große Bereicherung sein – natürlich muss hier aber ganz konkret gefragt werden, wie das gut möglich ist. Auf der Agenda steht im Kontext des Ukraine-Krieges auch die Frage, wie junge Menschen befähigt werden können, Nachrichten zu filtern und Informationen zu differenzieren – und wie Lehrkräfte dies vermitteln können. Ähnliches gilt für einen verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Netzwerken.