Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (Joh 1,1). Der Prolog des Johannesevangeliums besagt, dass im Christentum die Kommunikation zwischen Gott und Mensch das Fundament für alles weitere ist.
Umso schwerer wiegt das Kommunikationsproblem der Kirche im Sprechen über diese Kommunikation zwischen Gott und Mensch. Jesus Christus selbst hat das kommende Gottesreich verkündet, nun hat bis zu seiner Wiederkehr die Kirche den Auftrag, die Frohe Botschaft zu verkünden. Der aktuelle Trendmonitor „Religiöse Kommunikation“ zeigt jedoch unmissverständlich: Das kirchliche Reden von dieser Botschaft stößt in immer mehr gesellschaftlichen Milieus und bei immer mehr Menschen auf taube Ohren. Die Breite der Gesellschaft ist für die Medien und Angeboten der katholischen Kirche nicht mehr erreichbar. Brauchen wir also grundlegend neue Formen der Ansprache? Oder genügt es bereits, wenn wir unsere Botschaften etwas zeitgemäßer verpacken? Finden dann im Neuland der sozialen Medien und der digitalen Kanäle wieder mehr Menschen zurück zur Kirche und zum Heiland?
Diesen und weiteren Fragen zu Strategien, Praktiken und Tools des (digitalen) religiösen Erzählens geht am 20. November 2023 im Liborianum der Fachtag zur religiösen Kommunikation in Kirche, Gesellschaft und Medien nach. Gestaltet wird die Veranstaltung von den Abteilungen Glauben im Dialog sowie der Abteilung Kommunikation des Erzbischöflichen Generalvikariats in Kooperation mit dem Liborianum als Bildungs- und Tagungshaus des Erzbistums Paderborn.
„Eingeladen sind alle Freundinnen und Freunde einer modernen Kirche“, wirbt Redaktionsleiter Dirk Lankowski um Teilnahme und verspricht: „Die Veranstaltung ist so konzipiert, dass alle, die in kirchlichen Arbeitsfeldern kommunikativ tätig sind, etwas davon mitnehmen können.“ Die Kommunikationsabteilung wird selbst bei dem Fachtag auftreten und will zeigen, mit welchen Tools und Ideen die Engagierten unterstützt werden.
Beiträge aus der Wissenschaft
Im Zentrum des Fachtags stehen allerdings zwei Keynotes. „Mit Professorin Viera Pirker von der Goethe-Universität Frankfurt und Professor Lars Rademacher von der Hochschule Darmstadt haben wir zwei Spitzenleute aus der Wissenschaft für unseren Fachtag gewonnen“, freut sich Maximilian Schultes, Referent für dialogische Pastoral in Kirche und Gesellschaft.
Unter der Überschrift „Grenzflächen der Pastoral – religiöse Kommunikation im Wandel“ nimmt Professorin Viera Pirker die Studienergebnisse des aktuellen Trendmonitors „Religiöse Kommunikation“ aus pastoraltheologischer und mediendidaktischer Perspektive in den Blick, ehe sie am Beispiel von Instagram auf die Plattformkommunikation und damit auf die Kommunikationsgewohnheiten und Zukunftsperspektiven junger Menschen zu sprechen kommen wird.
Im Weiteren widmet sich der Kommunikationswissenschaftler Professor Lars Rademacher den Handlungsoptionen, die Pfarreien oder Pastorale Räume sowie den Akteurinnen und Akteuren auf diözesanen Ebenen in der aktuellen Situation offenstehen. Schwerpunkte seines mit dem hoffnungsspendenden Titel „Not all is lost that’s lost“ überschriebenen Vortrag werden unter anderem Zielgruppenerweiterung und Innovationssteuerung sein.
Neben den Vorträgen bietet der Fachtag den Teilnehmenden in Austauschrunden, Pausen und insbesondere im abschließenden „Experience Hub“ Vernetzungsmöglichkeiten an.