Ein individueller Prozess
Auf die Frage, wie ein erstes Zwischenfazit aussehe, erklärte Schröter, man habe in den vergangenen anderthalb Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln können und viel gelernt. In jedem Fall sei deutlich geworden, dass der richtige Umgang mit nicht mehr häufig genutzten Immobilien im Pastoralen Raum ein sensibler, aber auch sehr individueller Prozess ist. Der Abschied von lang genutzten Gebäuden falle oftmals schwer. Denn viele Gemeindemitglieder verbänden Erinnerungen damit und hätten eine emotionale Bindung zu ihnen. Zudem dürfe man nicht vergessen, dass es sich bei den kirchlichen Gebäuden immer auch um Orte des gemeindlichen Lebens und der Zusammenkunft von Gläubigen handle, in denen über viele Jahre hinweg kirchliches Leben stattgefunden hat. „Aus diesem Grund muss man manchmal auch nüchtern abwägen, ob sich die Nutzung des jeweiligen Gebäudes finanziell noch rechnet und sich im Zweifelsfall davon trennen.“ Ein durchaus schmerzhafter, aber je nach Gebäude auch notwendiger Prozess, so der Leiter der Abteilung Kirchengemeindliche Immobilien.
Unterstützung auf dem Weg
Ein erstes Fazit zeige, dass man auf einem guten Weg sei. Die Beratungsteams seien nunmehr vollzählig und man stehe im Austausch mit 55 von insgesamt 87 Pastoralen Räumen, die sich bereits für die Immobilienstrategie angemeldet haben. Aktuell laufen zehn Beratungsprozesse, ein Immobilienkonzept wurde bereits erarbeitet und gegengezeichnet. „Im Austausch mit den Gemeinden haben wir gelernt, dass man nicht immer sofort starten muss“, erklärt Schröter. Manche Gemeinden würden lieber gestern als heute starten, andere bräuchten dagegen noch etwas Zeit. Und das sei auch völlig in Ordnung. „Wir versuchen den Teams in den Gemeinden bestmöglich beratend zur Seite zu stehen, um eine zufriedenstellende Entscheidung zu erreichen.“
Die Beratung geschehe auch unter pastoral-theologischen Gesichtspunkten, erklärt Nadine Nawa. Man dürfe schließlich nicht außer Acht lassen, dass es hier auch um (ehemalige) Gotteshäuser gehe. Nawa fasste zusammen, wie die Beratungsangebote konkret aussähen. „Neben der individuellen Beratung soll es zukünftig Workshops und Infoabende geben, um sich der Frage zu nähern, wie das Gemeindeleben ohne eigene Gebäude zukünftig funktionieren kann.“ Den Grundrahmen dafür biete das Zielbild 2030+ des Erzbistums Paderborn.