„Vernetzen Sie sich!“
Und noch etwas wurde von den Teilnehmerinnen häufig genannt: der Wunsch nach Vernetzung mit anderen engagierten Frauen. Dieses Anliegen griff Moderatorin Nicola Maier von der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (kefb) Ostwestfalen gleich in ihrer Begrüßung auf und verwies auf die leeren Notizbücher, die als kleines Geschenk auf den Stühlen lagen. „Die Seiten warten darauf, dass sie sich mit Kontakten füllen. Vernetzen Sie sich“, lud sie alle ein. Ein Angebot, dem die Frauen in den folgenden Stunden rege folgten. Vor allem die lange Mittagspause war dazu gedacht, mit anderen ins Gespräch zu kommen und neue Menschen kennenzulernen.
Der inhaltliche Teil der Veranstaltung begann mit einem Gottesdienst in geschlechtergerechter Sprache, vorbereitet von Mechthild Wohter, Geistliche Begleiterin der kfd, Jutta Ebbert, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Zum guten Hirten in Möhnesee und Martina Neuhaus, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Soest. „Wartet nicht!“, das Motto des Tages der Diakonin, der am Gedenktag der Hl. Katharina von Siena von vielen Frauen begangen wird , führte in die Feier ein. Im Mittelpunkt stand dann eine Ikone, die die bekannte Emmaus-Erzählung aus dem Lukas-Evangelium zeigte. Das Besondere daran: von den beiden Menschen, die Jesus auf dem Weg nach Emmaus begegnen und ihn zunächst nicht erkennen, ist einer eine Frau.
Dr. Annette Jantzen von der Frauenseelsorge im Bistum Aachen, eine der Gastreferentinnen, ging in der Auslegung der Emmaus-Erzählung der Frage nach, ob eine solche Darstellung der Emmaus-Jünger eine fundierte theologische Grundlage habe. „Frauen waren immer da, sie sind in der männlichen Sprache untergegangen“, sagte sie. „Der zweite der beiden Emmaus-Jünger hat keinen Namen. Es könnte eine Frau gewesen sein – wer weiß?“