Pastoraler Raum Sundern
Gemeindereferent Sebastian Kettler ist 28 Jahre jung und internetaffin und damit im Team des Pastoralen Raums Sundern die Idealbesetzung dafür, im Pilotprojekt die Möglichkeiten der Churchpool-App zu erkunden. Wobei das Alter an sich keine Rolle spielt, weder bei der Kommunikationsarbeit mit der App noch bei deren Nutzung. „Die Administration ist einfach und bei der Nutzung habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade Jugendliche und Menschen im fortgeschrittenen bis hohen Alter besonders gut mit der App klarkommen“, berichtet Kettler von seinen Erfahrungen. Jugendliche machen heutzutage ohnehin alles mit dem Smartphone. Eine E-Mail-Adresse haben sie nur noch, weil diese zur Anmeldung für alle möglichen digitalen Dienste notwendig ist. Auf klassische Websites gehen Jugendliche heute auch nicht mehr. Daher findet in Sundern ein Teil der Firmvorbereitung auf Churchpool und am Smartphone statt. Ähnlich gut wie bei Jugendlichen kommt die App bei Seniorinnen und Senioren an. „Ein Computer ist nicht so meins, aber Handy kann ich“ – dieser Satz aus dem Mund eines über 90-jährigen Churchpool-Users ist Sebastian Kettler in Erinnerung geblieben.
Churchpool – ein Augenöffner
Offenheit und Zugänglichkeit auch über die Altersfrage hinaus, niedrige Hürden bei Einstieg und Nutzung, das sind für Sebastian Kettler die Hauptvorteile der App. Anders als bei einer (im übrigen unter Datenschutzaspekten bedenklichen) WhatsApp-Gruppe brauchen Teilnehmende bei Churchpool keine Einladung. Nicht mal eine Mailadresse oder Telefonnummer muss angegeben werden. „Die App kostenlos herunterladen, installieren und sich umsehen – und dabei bitte über den Tellerrand der eigenen Gemeinde oder des Pastoralen Raums schauen“, rät Sebastian Kettler. Warum letzteres so wichtig ist? „Die meisten Gläubigen informieren sich nach wie vor über Pfarrbriefe oder Aushänge, also über Medien mit begrenzter geografischer Reichweite“, weiß der Gemeindereferent. „Dabei kann es gut sein, dass es die in der eigenen Gemeinde vermissten Angebote oder Beteiligungsmöglichkeiten für ehrenamtliches Engagement drei oder fünf Kilometer weiter längst gibt.“ Churchpool sei demnach auch so etwas wie ein Augenöffner, was Kirche kann und anbietet.
Wie die App in Sundern angenommen wird? Ein Jahr nach dem Start nutzen rund 300 Gläubige die App. Damit hat Churchpool bereits mehr Menschen angezogen als der deutlich länger existente Instagram-Kanal, wobei die Nutzung von Churchpool deutlich intensiver ist – bei vergleichbarem Administrationsaufwand für Sebastian Kettler.
Trotzdem ist bei der Verbreitung der App und bei der Nutzung noch deutlich Luft nach oben. „Die Hauptaufgabe wird es sein, die Menschen aus ihren WhatsApp-Gruppen auf Churchpool rüberzuziehen“, meint Sebastian Kettler. Der Gemeindereferent ist zuversichtlich, dass das klappt: „WhatsApp hat nur den einen Vorteil, dass schon alle da sind.“ Sobald aber beispielsweise eine kfd-Gruppe komplett zu Churchpool hinüberwechselt, verschwindet dieser Vorteil. „Und dann zeigt sich, dass Churchpool deutlich mehr kann“, betont Sebastian Kettler, der darauf hofft, dass sich auch bei der Nutzung digitaler Kommunikationsinstrumente Qualität durchsetzen wird.