Der wesentliche Faktor für das Gelingen sei aber nicht die moderne Technik oder die Notwendigkeit, dass es irgendwie weitergehen musste, gewesen, sondern das uneingeschränkte Vertrauen, welches aus der Leitungsebene in das gesamte Team gesetzt worden sei. „Wir durften uns in der Zeit stets ausprobieren und haben eine unglaubliche Offenheit gegenüber Neuheiten gespürt“, macht Nicola Maier deutlich. „Und auch wenn einmal etwas nicht funktioniert hat, war dies überhaupt kein Problem. Es herrschte durchweg eine hohe Fehlertoleranz und es wurde nie erwartet, dass etwas sofort funktioniert. Das hat uns unglaublich motiviert.“
Es sei eine regelrechte Experimentierphase gewesen, in der Bildung nicht verwaltet, sondern gemacht worden sei. Habe sich einmal eine Grenze aufgetan, habe man nach der Leiter gesucht, um sie zu übersteigen. Sei der Rahmen für ein Vorhaben nicht passend gewesen, wurde der Rahmen vergrößert. „Wir waren zwischendurch selbst überrascht, mit welch hoher Qualität die digitalen Bildungsangebote angeboten werden konnten. Das hatten wir so ehrlich gesagt selbst nicht gedacht“, so Markus Schmiegel.
Neue Erkenntnisse in Alltag übertragen
Diese Motivation sei aus der Paderborner kefb schnell auf die anderen Standorte im Erzbistum übergeschwappt. Es sei wie ein Schneeballprinzip gewesen. Nach anfänglicher Zurückhaltung sei das Interesse immer mehr gestiegen und zahlreiche Anfragen zu den digitalen Lernmöglichkeiten eingegangen. „Wir wollten Lust machen auf das, was wir können und erarbeitet haben und gleichzeitig Angst vor Digitalität nehmen, denn wir haben gemerkt, dass sich nicht jeder in der digitalen Welt wohlfühlt“, so Astrid Fichtner-Wienhues. Der Austausch mit den anderen Standorten und Bistümern sei stets ein befruchtender gewesen und habe die Kreativität gefördert. „Wir haben gemerkt, dass die vorgeschriebene Distanz in der Gesellschaft zu mehr digitaler Nähe geführt hat. Diese digitale Nähe haben wir für unsere Arbeit genutzt, denn Bildung geschieht zu einem wesentlichen Teil durch Beziehung und Erfahrbarkeiten.“
Nun sei es wichtig diese neuen Erkenntnisse und die gewonnene Motivation in den Stück für Stück zurückkehrenden Alltag zu übertragen. „Der Corona-Lockdown war für uns eine sehr kreative und experimentelle Phase des Ausprobierens, die so im normalen Arbeitsalltag nicht immer umzusetzen sein wird. Aber wir wollen uns bemühen diese Freiräume beizubehalten und aktiv zu schaffen, denn wir haben gemerkt, wie inspirierend und motivierend diese für uns sind“, sind sich alle drei Mitarbeitenden der kefb einig.