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© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn

Auf der Suche nach dem Mehr im Leben

Blog-Beitrag von Wallfahrtsseelsorger Markus Ende

Der Monat Mai ist der Monat der Gottesmutter und, nicht nur für uns in Werl, der Beginn der Wallfahrtszeit. Bewusst gehe ich von meinem Büro im Pilgerkloster „mal eben“ in die Basilika und sehe, dass sich viel mehr Menschen als sonst im Kirchenraum und vor dem Gnadenbild aufhalten. Aber warum ist das so? Komme ich mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch, sind es die verschiedensten Motive, warum sie die „Trösterin der Betrübten“ hier in Werl besuchen.

Für viele Menschen ist die lange Pilger- beziehungsweise Wallfahrtsreise oder auch nur ein kurzer Besuch bei der Gottesmutter eine Möglichkeit, um Hilfe in schwierigen Zeiten zu suchen. Die Gläubigen sehen sie oft als Beschützerin und Fürsprecherin an, sie legen ihre Sorgen und Nöte vor der Gottesmutter ab. Wir nennen es: „das Päckchen beziehungsweise die Last des Rucksacks“ für eine kurze Zeit ablegen zu können.

 

Für viele Pilgerreisende, die zur Gottesmutter nach Werl kommen, ist dies ein spirituelle Erfahrung. Sie setzen sich auf diese Weise mit dem Glauben stark in Verbindung, weil Pilgern bei Wind und Wetter eine Form der körperlichen und spirituellen Grenzerfahrung ist und ihnen dabei helfen kann, die Beziehung zu Gott zu vertiefen.

 

Der Pilgerweg ist für Menschen aber auch eine Art Erleichterung von Stress und Sorgen im täglichen Leben. Er macht den Kopf frei und lenkt den Fokus auf das Wesentliche. Viele, die ich hier in Werl auf dem ostwestfälischen Jakobsweg erlebe, möchten ihr Leben neu ausrichten und sind auf der Suche nach dem Mehr, nach dem Plus im Leben.

Das Pilgern und Wallfahren in der Gruppe löst zusätzlich ein Gefühl von Verbundenheit mit dem Anderen und dem Glauben aus. Die gemeinsame Erfahrung der Reise und des spirituellen Erlebnisses kann Menschen näher zueinander bringen.

 

An „Mariäe Heimsuchung“, unserem Patronatsfest, begegne ich auch vielen Gläubigen, die wegen des Gemeinschaftserlebnisses zu uns nach Werl kommen. Die verschiedenen Wallfahrtsgruppen treffen sich einmal im Jahr in Werl und liegen sich nach dem geleisteten Weg, bei manchen über 140 Kilometer in drei Tagen, auf dem Vorplatz der Basilika in den Armen.

 

Viele christliche Motive stecken im Pilgern und Wallfahren, die Menschen unterschwellig erreichen und tief berühren.

 

Und das ist ein großes Stück des tiefen Kerns, nämlich das Sich-berühren-Lassen von einem Gefühl der Nächstenliebe, Erleichterung und – wenn man die Gottesmutter wieder verlässt und sich auf den Heimweg macht – auch von einem Gefühl der Dankbarkeit.

 

Ihr

Markus Ende
Wallfahrtsseelsorger

Über den Autor

Markus Ende ist seit April 2020 Wallfahrtsseelsorger in der Marienwallfahrt Werl. Seine Schwerpunkte sind der weitere Aufbau und Ausbau des Pilgerns und der Pilgerbegleitung. Er begleitet Wallfahrtsgruppen und Gäste. Mit seinem LEGO-Projekt „Die Welt der kleinen Steine“ bringt er biblische Geschichten ins Miniatur-Format. Außerdem kümmert er sich um die Öffentlichkeitsarbeit – momentan mit vier Homepages zur Wallfahrt Werl, dem Franziskusweg Werl, der „Welt der kleinen Steine“ und zum Projekt „Orte verbinden“.

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