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Anders, aber nicht weniger barmherzig

Online-Seminar widmet sich der kommenden Fastenzeit

Online-Seminar widmet sich der kommenden Fastenzeit

Jede Krise birgt eine Chance – die Chance auf Veränderung. Neue Wege eröffnen alternative Perspektiven. Nicht zuletzt für die Kirche und ihre Gestaltung der vorösterlichen Zeit. Die Fastenzeit 2021 wird eine ungewöhnliche sein, doch „Es geht! Anders“. Das Motto steht nicht nur exemplarisch über der diesjährigen Misereor-Fastenaktion, sondern diente auch als Titel eines Online-Seminars, das die bevorstehende Fastenperiode zum Inhalt hatte. Das Seminar wurde vom Bildungs- und Tagungshaus Liborianum gemeinsam mit der Abteilung Glauben im Dialog veranstaltet und war Bestandteil der Reihe „Kultur im Wandel“.

Unter der Moderation von Dr. Annegret Meyer, Leiterin der Abteilung Glauben im Dialog, stellten drei Personen Konzepte für den 40-tägigen Zeitraum zwischen Aschermittwoch (17. Februar) und Gründonnerstag (1. April) vor, so zum Beispiel Pfarrer Andreas Paul. Der Referent für Bildung und Pastoral bei Misereor gewährte nähere Einblicke in die Fastenaktion des Jahres 2021.

Der globale Süden im Fokus

Mit dem jährlich wechselnden Motto wechselt auch das fokussierte Land, das wie immer eines des globalen Südens ist. Diesmal steht Bolivien im Mittelpunkt der Aktion, was nicht zuletzt das Plakat der Misereor-Fastenaktion verdeutlicht. Es zeigt die Rückansicht einer Bolivianerin, deren Blick sowohl auf ihre Heimat wie auf ebenso zu sehende Börsennotierungen fällt. Das ungewöhnliche Motiv verdeutlicht das vielschichtige Geflecht von Ökologie und Ökonomie, Natur und Wirtschaft, Schöpfung und Wertschöpfung.

„Wir wollen auf den sozial-ökologischen Wandel aufmerksam machen“, sagt Pfarrer Andreas Paul, der für ein besseres Miteinander auf globaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene wirbt. An welchen Schrauben man dafür drehen muss? Im Falle Boliviens müssten „die indigenen Rechte gestärkt und zugleich naturalistische Aspekte in den Fokus genommen werden“. So gelte es beispielsweise für „mehr Diversität im Agrarsektor“ zu sorgen, konkret, eine nachhaltige Landwirtschaft auf den Weg zu bringen. Laut Andreas Paul werden die „prekären Strukturen Boliviens durch die Pandemie verstärkt“, insbesondere auf dem Sektor des Klima- und Umweltschutzes.

Spenden für Bolivien

Mit seiner Fastenaktion zielt das weltweit operierende Hilfswerk Misereor auf eine gerechte(re) Gesellschaft, die ihr Glücksversprechen nicht von Wohlstand und Gewinnmaximierung abhängig macht. Stattdessen werden Verzicht und Einschränkung geübt, wofür die alljährlich wiederkehrende Tradition des Fastens wirbt.

Das Bolivien-Projekt schließt eine Spendenaktion ein, deren Erlös den indigenen Familien und Kleinbauren zugutekommt, damit sie aus eigener Kraft selbstbestimmt leben können. Neben Einzelspenden sind persönliche Spendenaktionen möglich. Sie können digital auf den Weg gebracht werden.

Was das Hungertuch abbildet

Auskünfte zum Misereor-Hungertuch gab Gertrud Zimmer. Sie gehört dem Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn an. Innerhalb der Abteilung Glauben im Dialog ist sie für den Fachbereich Innovative Zugänge zu Spiritualität und Gottesdienst zuständig. Zimmer teilte mit, dass das diesjährige Tuch von der aus Chile stammenden Lilian Moreno Sanchez stammt. Es trägt den Titel „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Aufgetragen wurde das Bildnis auf einen mit Bettwäsche bespannten, dreiteiligen Rahmen. Die abstrakte Arbeit der seit 25 Jahren in Augsburg lebenden Gestalterin basiert auf einem Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines chilenischen Widerstandskämpfers zeigt.

„Ganz anders als vorherige Hungertücher“, sei das aktuelle Motiv, habe es doch „viel Leichtigkeit“, so Gertrud Zimmer. Zudem verbinde es eine „gesellschaftlich-politische Dimension mit einer persönlichen Ebene“. Deutlich werde dies, weil einerseits „der Blick auf Verletzungen gelenkt wird“. Anderseits arbeite die Künstlerin „Hoffnungs- und Heilungszeichen ein“. Letztere werden nach Gertrud Zimmer Worten „symbolisiert durch Blütenmotive und Goldfaden“. Das Hungertuch verkörpert ein Gemeinschaftsprojekt von Misereor und „Brot für die Welt“.

Die Entstehung des Hungertuchs

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In dem Psalm, auf den sich das neue MISEREOR-Hungertuch der Künstlerin Lilian Moreno Sánchez bezieht, heißt es “Du stellst meine Füße auf weiten Raum”. In der Corona-Krise sind die Räume eng geworden. Corona hat Freiheiten eingeschränkt und Lebensstile verändert. Doch es sind auch Möglichkeiten sichtbar geworden, wie wir bewusster, solidarischer, ökologisch sinnvoller leben und handeln können.

Online-Exerzitien für den Alltag

Gisela Fritsche stellte das Konzept für die geplanten Alltags-Exerzitien vor. Sie werden aufgrund der Kontaktbeschränkungen online vermittelt. Fritsche ist Referentin im Dekanat Höxter und Teil des Leitungsteams „Lokale Kirchenentwicklung“. Als Titel des im Entstehungsprozess befindlichen Projekts nannte Gisela Fritsche die Überschrift „Die Zeit ist erfüllt – Vom Alltag zum Evangelium“.

Jeweils vor den Fastensonntagen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Impulse. Mithilfe von Gedankenanstößen und Leitwörtern werden sie in die darauffolgende Woche geschickt. Es folgt ein Hineinhorchen in das eigene Selbst beziehungsweise eine Beobachtung der externen Welt. Gisela Fritsche übersetzte die Prämisse in die Frage „Was verändert sich mit mir, oder in meiner Umgebung?“

Für die Einzel-, Paar- oder Gruppenteilnahme an den Exerzitien bedarf es einer Anmeldung. Entsprechende Informationen sind in Kürze auf der Fastenzeit-Themenseite abrufbar.

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Forschung zur systematischen Prävention sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche in Nordrhein-Westfalen – Ihre Meinung ist gefragt!
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