Aktuell befinden wir uns in der „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ (20. bis 30. September 2024), die das Ziel hat, Vielfalt und Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement sichtbar zu machen und zu würdigen. Diesem Anliegen schließen wir uns gerne an und veröffentlichen aus Anlass der Woche gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband eine Reihe von Beiträgen. Damit wollen wir zeigen, wie vielfältig Engagement auch bei uns im Erzbistum Paderborn ist, eine Tatsache, die mehr Aufmerksamkeit verdient. Der folgende Beitrag gehört Monika Stapel aus Herne. Die 73-Jährige hat sich schon in vielen Bereichen engagiert und ist aktuell im Team der Ehrenamtlichen von „Urlaub ohne Koffer“ im Gemeindehaus von St. Marien, einem Angebot der Caritas Herne für Seniorinnen und Senioren.
„Alle sind mit viel Herzblut dabei“
Frau Stapel, Sie sind in den letzten Jahren vielfältig im Ehrenamt unterwegs. Sie haben unter anderem einen Freizeittreff organisiert, beim Frühstück für Senioren geholfen, neu Zugezogene besucht und waren zuletzt im Team von „Urlaub ohne Koffer“. Was motiviert Sie dazu?
Da muss man mich nicht groß motivieren. Es macht mir einfach Spaß und so viel ist es auch nicht, da machen andere vielleicht noch mehr.
Erzählen Sie bitte einmal von „Urlaub ohne Koffer“.
20 Senioren im Alter von 77 bis 101 Jahren konnten dabei im Juli eine Woche lang eine Auszeit von ihrem Alltag genießen. Mit zehn Frauen haben wir dies mit vorbereitet und umgesetzt. Beginnend mit dem Frühstück gab es immer ein Programm bis nachmittags. Es wurde gekocht, gesungen, geredet. Eine Beratung durch die Polizei zum „Enkeltrick“ und ähnlichen Dingen hatte ich beispielsweise organisiert und bin sonst eingesprungen, wo ich gebraucht wurde.
Was war dabei für Sie das Besondere?
Die älteren Menschen hatten so viel Witz und Sinn für Humor, dass es einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Wenn man dann mit einer 101-jährigen Frau tanzt ist das sicher etwas Besonderes. Und in unserem Team waren alle mit sehr viel Herzblut dabei.
Wie kamen Sie dazu?
Ich wurde über die Caritas angesprochen, vielleicht, weil ich früher schon im Reha-Sport aktiv war.
Aber es geht nicht nur um die eine Woche im Sommer?
Nein, die Vorbereitungsgruppe trifft sich wieder im Januar und dann alle zwei Monate, um ein neues ansprechendes Angebot zu planen.
Durch eine Sehbehinderung können Sie nicht alles machen, aber das hält Sie nicht von der Mitarbeit ab?
Mir geht es gut, ich war gerade eine Woche wandern. Aber es stimmt, aufgrund einer fortschreitenden Augenerkrankung kann ich seit acht Jahren kein Auto mehr fahren. Leider kann ich auch nicht vorlesen, was ja bei der Hilfe für Senioren oft gewünscht ist.
Aber Sie machen vieles Andere?
Ja, natürlich, ich könnte nicht einfach untätig sein. In meinem Beruf als Diabetesberaterin hatte ich immer viel mit Menschen zu tun und das möchte ich jetzt auch weiterhin.