Olivier Messiaen, La Transfiguration de notre Seigneuer Jésus Christ (Schlusssatz)
Olivier Messiaen (1908-1992) darf zu den bedeutendsten und einflussreichsten Komponisten des vergangenen Jahrhunderts gezählt werden. Das gigantische oratorische Werk La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ („Die Verklärung unseres Herrn Jesus-Christus“) entstand in den Jahren 1965-69 als Auftrag der in Lissabon ansässigen Gulbankian-Stifung und umfasst 14 (2X7) Sätze. Sowohl der erste als auch der zweite Teil enden mit einem großen Choralsatz, der auf der Ebene des Parameters Harmonik durch die für Messiaen typischen Klänge charakterisiert ist (dabei muss bedacht werden, dass diese Klangfolgen für Messiaen mit einem intensiven Farberlebnis verbunden waren, weshalb er von musikalischen Regenbögen und Kirchenfensterwirkungen spricht) und schlussendlich in einen strahlenden E-Dur-Akkord mündet.
Der Schlusschoral ist „Choral des Lichtes der Herrlichkeit“ überschrieben und basiert auf Ps 26, 8: „Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, / die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.“ Messiaens Kommentar lautet: „Die Herrlichkeit wohnte auf dem Berg der Verklärung. Herrlichkeit wohnt im Sakrament unserer Kirche. Herrlichkeit währt in Ewigkeit.“